© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/15 / 11. September 2015

Meldungen

Christen gegen Gender-Ideologie

SALZBURG. Zum entschiedenen Widerstand gegen die Gender-Ideologie hat die Internationale Konferenz Bekennender Gemeinschaften (IKBG) aufgerufen. Sie veranstaltete vom 3. bis 6. September einen Ökumenischen Bekenntniskongreß in Salzburg. Daran nahmen Vertreter der römisch-katholischen Kirche sowie anglikanischer, evangelischer und orthodoxer Kirchen teil. Zum Abschluß verabschiedete das Treffen eine „Salzburger Erklärung“. Sie wendet sich gegen die Behauptung der Gender-Ideologie, daß es nicht nur Mann und Frau gibt, sondern zahlreiche geschlechtliche Orientierungen. „Das Menschenbild des Genderismus ist völlig unvereinbar mit dem Menschenbild der biblischen Offenbarung und den Ergebnissen unvoreingenommener Naturwissenschaft.“ Der Vorsitzende des Arbeitskreises für evangelikale Theologie, Christoph Raedel, sagte, typisch für Gender-Vertreter sei eine feindliche Einstellung zu Ehe und Familie. Anstatt der Zweigeschlechtlichkeit werde eine unbegrenzte Vielfalt von Geschlechtern gelehrt. Die Erklärung wendet sich ferner gegen die Gleichstellung von Ehe und homosexuellen Partnerschaften: „Was nach Gottes Willen verschieden ist, darf vom Menschen nicht als gleich angesehen und behandelt werden.“ Als die „größte Bedrohung“ in westlichen Nationen werden Abtreibungen genannt. Dabei handele es sich um Massentötung. Es sei alarmierend, daß das Europäische Parlament im März ein „Menschenrecht auf Abtreibung“ beschlossen habe. Damit werde das Grundrecht auf Leben preisgegeben. Gefährdet sei menschliches Leben auch durch eine zunehmende Legalisierung aktiver Sterbehilfe. Dadurch werde eine „Kultur des Todes“ gefördert. (idea/JF)





Berliner Park nach Kommunist benannt

BERLIN. Ein Park in Berlin-Weißensee trägt seit voriger Woche den Namen des kommunistischen Wirtschaftswissenschaftlers Jürgen Kuczynski. Die Benennung einer Grünanlage an seinem ehemaligen Wohnort in Jürgen-Kuczynski-Park geht auf eine Initiative von Weggefährten und Anhängern zurück. Der 1904 in eine jüdische Familie hineingeborene Kuczynski weist eine schillernde Vita auf: seit 1930 KPD-Mitglied, Redakteur der Parteizeitung Rote Fahne, im englischen Exil (1936) Angehöriger des US-Geheimdienstes OSS, Anwerber des Atomspions Klaus Fuchs für die Sowjetunion, Leiter des Instituts für Wirtschaftsgeschichte an der Berliner Universität (1946–1956), Mitglied der DDR-Volkskammer, Kolumnist der FDJ-Zeitung Junge Welt. Der bibliomane Marxist veröffentlichte unter anderem Dutzende von Bänden zur Geschichte der Arbeiter im Kapitalismus und Studien zur Geschichte der Gesellschaftswissenschaften. Kuczynski starb 1997. (tha)