© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/15 / 25. September 2015

Meldungen

Asyl: Stoiber warnt vor Überforderung  

MÜNCHEN. Der frühere CSU-Chef Edmund Stoiber hat vor einer Überforderung des deutschen Asylsystems gewarnt. Die Bereitschaft, Zehntausende Flüchtlinge aus Ungarn aufzunehmen, sei auch in sicheren Herkunftsländern als Einladung verstanden worden, nach Deutschland zu kommen und sich ein besseres Leben zu suchen, sagte Stoiber der Bild. „Das kann unser Asylrecht beim besten Willen nicht leisten. Wir haben viel zu lange zugeschaut, daß unsere Außengrenzen in Süd-Europa nicht mehr existieren.“ Ohne ein einheitliches Asylsystem in Europa werde Deutschland im kommenden Jahr an seine Integrationsgrenze stoßen. Die Einwanderung werde die Bundesrepublik nachhaltig verändern, gab der frühere bayerische Ministerpräsident zu bedenken. „Wenn darüber gesprochen wird, daß sich Deutschland verändert, dann muß eines klar sein: Wir Deutsche haben eine gewachsene Leitkultur, die auch im Grundgesetz festgeschrieben ist: Toleranz, Presse- und Religionsfreiheit und zum Beispiel unser Verhältnis zu Israel. Diese Leitkultur des Grundgesetzes kann nicht zur Disposition stehen – ganz gleich, wie viele Zuwanderer zu uns kommen.“ (krk)





Forscher: Asylbewerber schlecht ausgebildet

BERLIN. Die meisten Asylsuchenden sind nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts kaum für den deutschen Arbeitsmarkt geeignet. „Die Qualifikationsstruktur der Einwanderer aus den Krisenstaaten Syrien, Irak, Nigeria und Afghanistan ist wahrscheinlich schlecht. Nach Daten der Weltbank liegt selbst unter den 14- bis 24jährigen der Anteil der Analphabeten in diesen Ländern bei vier, 18, 34 und 53 Prozent“, teilte das Forschungsinstitut mit. Selbst in Syrien hätten lediglich sechs Prozent einen Hochschulabschluß. Dabei müsse beachtet werden, daß die „Gleichwertigkeit der Diplome“ im Vergleich zu Abschlüssen in Deutschland in vielen Fällen nicht gegeben sei. (fl/ho)





Bischof: „Wir müssen uns auch ändern“  

ESSEN. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat die Deutschen aufgefordert, sich den Asylbewerbern zu öffnen. „So wie die Flüchtlinge ihre Lebensgewohnheiten ändern müssen, werden auch wir es tun müssen“, sagte Overbeck am Sonntag in einer Predigt in Bochum. „Unser Wohlstand und die Weise, in Frieden zu leben, werden sich ändern“, betonte der Essener Bischof. Zudem müßten die Bürger Abstand „vom gewohnten Wohlstand“ nehmen und bescheidener werden. Deutschland müsse zu einer „Gesellschaft des Teilens“ werden, sagte Overbeck, der auch Militärbischof ist. Durch die Flüchtlingsströme würden die „gewohnten Grenzen unseres Miteinanders gesprengt“. Für Angst und Unsicherheit bestehe jedoch kein Grund. (ho)





Umfrage der Woche

Braucht Deutschland eine Facebook-Polizei?

Ja, Facebook geht nicht hart genug gegen rechtsextreme Äußerungen vor. 1 %

Ja, auch Privatunternehmen müssen mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. 1 %

Nein, Maas geht es nur um die Einschränkung der Meinungsfreiheit. 89 %

Nein, die bestehenden Regeln sind ausreichend. 8 %

abgegebene Stimmen gesamt: 1.002

Aktuelle Umfrage: Krieg in Syrien: Sollte der Westen Assad im Kampf gegen den IS einbinden?

Stimmen Sie ab unter www.jungefreiheit.de