Eine einzige große Verkaufsorder ließ den Goldpreis am 11. September 2013 um 25 Dollar je Unze sinken – ein dramatischer Rückgang. Vorangegangen war ein Geheimtreffen von US-Präsident Barack Obama mit Bankenvertretern einige Tage zuvor. Marktbeobachter und Goldexperten sahen darin einen Versuch, den Goldpreis „grundlos runterzudrücken“, so etwa der Edelmetallhändler Peter Schiff.
Haben Beamte von US-Regierung und der Zentralbank sich verschworen, um den US-Dollar zu stabilisieren? Immerhin räumt der frühere US-Arbeitsminister Robert Reich ein, daß „sehr reiche Spieler“ den Markt manipulieren.
Die Macher der History-Channel-Serie „America’s Book of Secrets“ (deutscher Titel: Geheimakte Amerika) gehen der Frage nach, ob der Staat den Goldpreis drückt, um das Papiergeldmonopol zu retten. Diese „Goldverschwörung“, so der Titel der Folge, die nun erstmals im deutschen Free-TV zu sehen ist, hat alles zusammengetragen, was unter Gold-anlegern an Gerüchten kursiert: daß Chinesen mit den Amerikanern einen Handelskrieg um den Goldpreis ausfechten – oder daß die Amerikaner viel weniger Gold besitzen, als sie behaupten.
Dominique Strauss-Kahn wurde demnach 2011 in eine Falle gelockt, weil der damalige IWF-Chef dem Goldklau auf der Spur war. Auch der gescheiterte deutsche Versuch, sich 2013 die Goldreserven zeigen zu lassen, wird als Beleg für den Betrug der Märkte durch die US-Behörden angeführt.
Die Sendung ist typisch amerikanisch: reißerisch und spektakulär – aber unbedingt sehenswert. Die Macher berufen sich unter anderem auf die Kritik Ron Pauls am Papiergeldsystem und zitieren Wikileaks-Dokumente. Moderator Erich Muller ist sich sicher: „Das Gold ist weg. Es wurde gestohlen.“ Nicht nur das deutsche. Auch Ecuador, Mexiko, Polen und die Schweiz haben wegen ihres Goldes nachgefragt – bis jetzt allesamt vergeblich.
Die Goldverschwörung. Dokumentation, USA, 28. September 2015, 21.05 Uhr, N24