© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/15 / 25. September 2015

Meldungen

WDR produziert extra Asylbewerber-Programm

Köln. Der WDR baut sein Programm speziell für Asylbewerber aus. „Wir möchten diejenigen mit mehrsprachigen Angeboten unterstützen, die sich in einem für sie fremden Land zurechtfinden und weitere Hilfe suchen müssen“, sagte Intendant Tom Buhrow, der dies als Teil des Programmauftrags ansieht. So sollen unter anderem Informationen zum Anerkennungsverfahren auf eigens eingerichteten Webseiten verbreitet werden. Das Funkhaus Europa sendet zudem arabische Nachrichten. (rg)





Streit um Interview mit Palästinenserin Reem

Rostock. Reem Sahwil wurde über Nacht bekannt, als sie vor den Augen von Bundeskanzlerin Angela Merkel Tränen wegen ihrer drohenden Abschiebung vergoß. Jetzt ist das palästinensische Asylbewerber-Mädchen Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung geworden: Die Welt am Sonntag mußte einige Zitate der Schülerin von ihrer Webseite löschen, weil ein Reporter die 14jährige bei einer Homestory falsch zitiert haben soll. Angeblich habe der Journalist ihren Aussagen eine stark israelkritische Färbung gegeben. Ein Anwalt, der auch Schadenersatz fordert, hat eine Gegendarstellung durchgesetzt, da Reem unzutreffend wiedergegeben worden sei. Andererseits hat der Presserat eine Beschwerde gegen den Artikel als unbegründet zurückgewiesen. (rg)





Radiosender SAW mit Regierungspropaganda

Magdeburg. Die Medienanstalt Sachsen-Anhalt hat die Sachsen-Anhalt Welle (SAW) im Visier. Die für Lizenzen zuständige Behörde prüft, ob eine Sendung des Privatsenders den Richtlinien des Rundfunksvertrages entspricht. SAW hatte ausführlich über ein Förderprogramm des Landes für die energetische Gebäudesanierung von Schulen und Kindergärten berichtet. In der Sendung kam der zuständige Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) ausführlich zu Wort. Als Kompensation erhielt SAW von der landeseigenen Investitionsbank rund 10.000 Euro. Die Landesregierung und der Sender behaupten nun, das Geld sei nur zur Bewerbung der Sendung und nicht als Gegenleistung für den verkaufsfördernden Inhalt geflossen. Die oppositionelle Linkspartei hingegen kritisiert einen „verdeckten Staatsrundfunk“. (rg)