© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/15 / 02. Oktober 2015

Leserbriefe

Zu: „Der neue Größenwahn“ von Thorsten Hinz, JF 40/15

Frei von innerer Führung

Dieser scharfsichtige Artikel sollte in großen Lettern an jeder Litfaßsäule kleben, damit der blauäugige deutsche Michel eine andere Wahrheit lesen kann als die, die die Medien penetrant verkünden. Eine Kanzlerin, die sich zum Moralapostel Europas aufbläst, sich zum Zahlmeister und Büttel griechischer Hallodripolitik hergibt, der deutschen Volkswirtschaft durch einen populistischen Beschluß zur Energiepolitik Milliardenkosten aufbürdet, ein naiv und immer devot frömmelnder Bundespräsident, ein völlig durchsetzungsschwacher Finanzminister, das alles begleitet von einer opportunistischen SPD, das ist die deutsche „Führungselite“ heute, ihre Leistung: den kommenden Generationen das Leben so schwer wie möglich gemacht zu haben.

Erich Drosen, Oberschleißheim




Fürs Regierungsamt ungeeignet

Zu welchen Folgen die derzeitige Entwicklung noch führen könnte, ist bislang nur in Ansätzen erkennbar. Fest steht aber schon jetzt, daß Frau Merkel mit ihrem Willkommensfanfarenstoß diese Folgen zumindest wesentlich verstärkt, wenn nicht gar mit verursacht hat. Sowohl innenpolitisch als auch auf EU-Ebene sind diese Folgen zu erkennen und zu spüren. Wer die weltweite Wirkung der eigenen öffentlichen Verlautbarungen nicht abschätzen kann, ist für Regierungsaufgaben ungeeignet. Wann tritt Frau Merkel zurück?

Hermann Schubart, Marburg




Überragende Analyse

Herzlichen Dank an Thorsten Hinz für seine überragende Analyse zum Größenwahn der Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ich kenne keinen anderen Journalisten, der gedanklich und sprachlich immer wieder so klar beschreibt, was in diesem Katastrophenland abgeht. 

Allerdings sehe ich seine Aussage, Merkel würde nicht „wissentlich die Lunte an den Kontinent legen“, etwas anders. Sie ist eine hochintelligente, gewiefte und durchtriebene Person, die geistig gesund und leistungsstark ist: Umgeben von vielen Beratern kann eine solche „grandiose Fehlkalkulation“ nicht passieren, vielmehr muß Merkel eine taktische Entscheidung getroffen haben, die ihr selber von Nutzen war. 

Götterdämmerung droht und Merkel fürchtet zu Recht, daß ihre Zeit zu Ende geht. Sie hat – bewußt oder unbewußt – die chaotische Situation in Deutschland provoziert, um ihr Fell zu retten. Würde ein eigennütziges Verhalten zum Nachteil des Staates nicht die Voraussetzungen erfüllen, um nach den Paragraphen 81–83a StGB wegen Hochverrats gegen den inneren Bestand und die verfassungsmäßige Ordnung von Deutschland gegen Merkel zu ermitteln?

Reinhard Westphal, Regensburg




Vom Sportpalast zur Turnhalle

Der nachfolgende Vergleich verbietet sich eigentlich, läßt aber den Schluß zu, daß im deutschen Wesen etwas Selbstzerstörerisches liegt. In seiner Sportpalastrede 1943 fragte Joseph Goebbels: „Wollt ihr den totalen Krieg?“ Es folgte ein vielfaches „Ja“, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen – um die eigene Größe und Stärke zu beweisen. 

Heute, da zahllose Turnhallen für Flüchtlinge geräumt werden, lautet das grenzenlose Bekenntnis zur Aufnahme aller Asylbegehrenden ähnlich – ohne Rücksicht zu nehmen auf die Konsequenzen und Risiken. Das „Ja“ von Kanzlerin Merkel wird vielfach befeuert von den Medien, als gelte es heute aller Welt zu beweisen, daß wir gut sind.

Gottfried Müller, Putzbrunn




Rational nicht nachvollziehbar

Thorsten Hinz kritisiert in glänzender Weise die Politik der Bundeskanzlerin, weil sie die Schleusen für eine destruktive Masseneinwanderung nach Deutschland und Europa geöffnet hat. Die Politik von Frau Merkel ist rational nicht nachvollziehbar, ihre humanitäre Begründung offensichtlich nur ein Feigenblatt. 

Thorsten Hinz meint aber auch, es wäre absurd, annehmen zu wollen, daß die Bundeskanzlerin unser Land und Europa vorsätzlich zerstöre. Meines Erachtens ist aber nicht auszuschließen, daß Frau Merkel zu ihrem Verhalten von den USA erpreßt wird. Wem nutzt denn die Masseneinwanderung? Doch wohl in erster Linie den USA, um Deutschland und Europa zu schwächen! Erpressungspotential für eine Bundeskanzlerin mit dubioser DDR-Vergangenheit, zudem jahrelanges Abhöropfer, dürfte doch genug vorhanden sein. Heute reichen ja schon kleine negative Enthüllungen („leaks“) aus, die Massenmedien (hier insbesondere wohl die Springer-Presse), wie Kettenhunde auf eine prominente Persönlichkeit loszulassen, um sie öffentlich zu demontieren. Die Tage für einen zwangsweisen Rücktritt von Frau Merkel wären dann sicherlich gezählt.

Dr. Christian Hoyer, Grafschaft-Birresdorf




Ohne Obergrenze bis Odergrenze

Merkels bemerkenswerter Satz („Das Grundrecht auf Asyl kennt keine Obergrenze“) ist in aller Welt dankbar aufgenommen worden. In Norddeutschland wurden bereits die ersten Eskimos gesichtet, und aus Afrika nähern sich lange Karawanen Europa. In einigen Orten Deutschlands werden arabische Geschichtsbücher vorbereitet, in denen Merkels Einladung eine besondere Würdigung erfährt. Doch halt: Während ich diese Zeilen schreibe, bekomme ich eine Pressemitteilung, die besagt, daß Merkels Ausspruch im Gedränge der sie umringenden Journalisten mißverstanden worden ist. Richtig soll es heißen: „Das Asyl endet nicht an der Odergrenze.“

Heinz Lehnig, Münster






Zu: „Flüchtlinge als Waffe“ von Dieter Stein, JF 40/15

Merkel führt – in den Abgrund

Vielen Dank für diese schonungslose Analyse zur Armutseinwanderung nach Deutschland! Jeder kritisch denkende Mensch sieht die dunklen Wolken und Probleme eines Vielvölkerstaates auf uns Deutsche zukommen. Doch Merkel führt das Land geradezu in den Abgrund und finanziellen Kollaps. Für die Lösung der von ihr verursachten Ängste und Probleme sind ja die Bürger dieses Landes haftbar. Sie lädt ein, und wir zahlen die Zeche. 

Die strategisch denkenden Staatsführer Rußlands, der Türkei, der USA und anderer Länder müssen sich doch über so viel Dummheit und Ahnungslosigkeit halb totlachen, wenn man seine Probleme so einfach Deutschland aufhalsen kann. Der einzige, der den Impetus Frau Merkels richtig mit moralischem Imperialismus benennt, wird in den Medien dafür herabgewürdigt. Hätten wir doch einen Bundeskanzler Orbán, dann wäre uns viel erspart geblieben. 

Aber der deutsche Größenwahn setzt sich mit Hilfe unserer Medien fort, die uns jeden Tag eine neue Gehirnwäsche verpassen, wie einst der „Schwarze Kanal“ des unseligen DDR-Fernsehens. Frau Merkels vollmundige Ankündigungen auf der UN-Vollversammlung gehen in die gleiche Richtung. Hier verkommen Autobahnen, Brücken, Straßen, Schulen, eben die gesamte deutsche Infrastruktur, aber wir retten die Welt – welch ein Wahnsinn! Und wer haftet dafür? Wohl wir und nicht Frau Merkel!

Volker Krause, Arnsberg




Sind Deutsche umsonst gefallen?

Wann endlich begreifen unsere Politiker, daß es so nicht weitergehen kann? Die überwiegend jungen männlichen Asylbewerber soll man nach einer kurzen Ausbildung und mit Waffen ausgerüstet alle zurückschicken, damit sie die politischen und wirtschaftlichen Probleme ihres Landes selbst regeln. Es kann nicht sein, daß Afghanen als Asylanten anerkannt werden, außer sie haben als Dolmetscher und anderen Tätigkeiten den Alliierten geholfen, während viele deutsche Soldaten wegen dieses Krieges dort schon gefallen sind. Es kann nicht die Aufgabe Deutschlands sein, auch nicht die anderer europäischer Staaten, Millionen von Flüchtlingen aufzunehmen.

Karl-Heinz Bauer, Saarbrücken






Zu: „Putins Trumpf“ von Michael Wiesberg, JF 40/15

Flüchtlinge zur Einberufung

Das Chaos in Nahost, ausgelöst durch den Irak–Krieg der USA, gilt auch als Ursache für das Töten und die Verwüstungen in Syrien, wo seit vier Jahren ein Bürgerkrieg zwischen den zahlreichen, sehr unterschiedlichen Kriegsparteien tobt, deren Hauptakteure das Assad-Regime und die Terrormilizen des Islamischen Staates sind. Die beiden Großmächte USA und Rußland sorgen durch ihre Beteiligung und ihre unterschiedlichen Interessen für zusätzliche Unübersichtlichkeit, wobei von Rußland im Gegensatz zu den USA jetzt ein Konzept erwartet wird. Wie auch immer – für beide Großmächte ist der Feind Nr. eins der barbarische IS. Ihn gilt es vor allem auszuschalten. 

Ohne den Einsatz von Bodentruppen gilt der Kampf gegen den IS als aussichtslos. Die Weigerung des Westens mag hier einsichtig sein. Bismarck hätte vermutlich gesagt, Syrien sei nicht die Knochen eines einzigen Bundeswehrsoldaten wert. Doch unter den syrischen Asylsuchenden finden sich zigtausend junge, wehrfähige Männer. Es stellt sich die Frage, inwieweit diese bereit wären, einen freiwilligen und aktiven Beitrag zur Befreiung und zum anschließenden Wiederaufbau ihrer Heimat zu leisten. Es wäre ein Prüfstein, ob eine gut ausgebildete, kämpfende syrische Freiwilligenarmee unter europäischem oder internationalem Kommando ein motivierendes und ermutigendes Zeichen in Richtung einer Lösung des syrischen Problems sein könnte.

Rudolf Jansche, Wilhelmsfeld






Zu: „Marsch der Hoffnung“ & „‘Argumente der Liebe’“ von Lion Edler, JF 40/15

„Abtreibung“ ist Verharmlosung

Eine Zeitung wie die JF, die sich das Motto „Lesen, was Sache ist“ aufs Panier geschrieben hat, sollte den vernebelnden oder verharmlosenden Begriff der „Abtreibung“ nicht gedankenlos verwenden, sondern konsequent zum Ausdruck bringen, was in dieser „Sache“ allein zutreffend ist: „vorgeburtliche Kindstötung“.

Dieter Perthes, Neuwied






Zu: „Doppelte Dummheit“ von Jörg Fischer, JF 40/15

Politische Planwirtschaft

Wenn man die Krise des VW-Konzerns und deren Folgen zum Vergleich heranzieht, wäre zu fragen, ob nicht auch Frau Merkel zurücktreten müßte angesichts ihres Versagens, etwa in der Flüchtlingskrise, die den Steuerzahler mindestens zehn Milliarden Euro kosten werden. Im Beamtentum und im Politikbetrieb scheinen jedoch nicht so strenge Maßstäbe angelegt zu werden wie in der freien Wirtschaft.

Herbert Schellhorn, Pforzheim






Zu: „Krankenhäuser, Schulen, Polizei, Ämter – überall lauert der Rassismus“ von Oliver Busch, JF 40/15

Mit Honecker fing es an

Als ich den Artikel las, fiel mir eine Begegnung als fünfjähriges kleines Mädchen mit dem jungen Honecker ein. In dem völlig zerstörten Berliner Bezirk Mitte mußte mein neun Jahre älterer Bruder mich immer mit seiner Clique mitnehmen und wir saßen in einem zerbombten Keller, in dem 1948 der junge Honecker einen Vortrag für die Jungs hielt. Auch später in der Schule in Ost-Berlin hatten wir Lehrer, die genau in der Rhetorik und Hetze sprachen wie Hans-Olaf Radtke. Abends, als ich neben meiner Mutter im Bett lag, hat sie mir immer diese fürchterliche kommunistische beziehungsweise sozialistische Polemik erklärt, und meinem Bruder auch. Aber sie hat uns immer mit der Ermahnung gedroht: „Aber sage das nicht weiter, sonst komme ich ins Gefängnis und ihr ins Heim.“ 

Die Phrasen, die dieser „Erziehungswissenschaftler“ als Spätlese seines Lehrens von sich gibt, habe ich als Kind in der Schule täglich vernommen, wenn es gegen den Westteil ging (die „Kapitalisten, Revanchisten, Klassenfeinde“). 

Anita Stemplinski, Berlin






Zu: „Deutschland ruiniert sich“ von Konrad Adam, JF 39/15

Statt Spaziergang Freitagsgebet

Vielleicht wird im Oktober 2019 – nach etwa fünfjähriger Lethargie – das deut-sche Volk vom sächsisch-thüringischen Imam informiert, daß der PEGIDA e.V., der vor einer schleichenden Islamisierung Deutschlands gewarnt hatte, aufgelöst wird. Als Begründung wird angeführt, die Einwanderer hätten rasant und effektiv die Islamisierung bereits abgeschlossen. Somit seien Warnungen des Vereins und dieser selbst gegenstandslos.Vielleicht lädt der Imam in seiner unbeschreiblichen Güte die Montagsspazierer zur Teilnahme am Freitagsgebet in die örtliche Moschee ein. Das Mißachten der Einladung könnte fehlgedeutet werden, deshalb wäre es leichtsinnig, dieser Einladung nicht Folge zu leisten. Bereits jetzt empfiehlt es sich für die marginalen (aber vorlauten) Randgruppen wie etwa die Homo-, Pädo- und Gender-Lobby, ihre Aktivitäten im dann realexistierenden Islam zu überdenken. Selbst das weltweit größte Volksfest, das Münchner Okoberfest, steht in Gefahr, als Konkurrenz zum Mekka-Hadsch aufgefaßt zu werden. Vielleicht heißt es dann: Burka statt Dirndl.

Hermann März, Ballószög/Ungarn






Zu: „Masseneinwanderung / Fragen über Fragen“ von Werner J. Patzelt, JF 39/15

Leidvolle Kulturdebatte

Dazu gleich die grundlegende Frage: Was ist eigentlich die „in Deutschland praktizierte (Leit-)Kultur“?

Eberhard Koenig, Baiern




Die Medien gaukeln uns was vor

Selten ist einem Volk von der Regierung und durch die Medien so viel vorgegaukelt worden. Wir sehen und hören nur noch Oppermann, Schausten oder Münkler, und Herr Prantl plustert sich auf wie ein Pfau. Kaum oder nie sind Abdel-Samad, Pirinçci oder Broder zu sehen – die könnten ja dazu beitragen, daß die Zuschauer alles besser verstehen. Um so erfreulicher ist es, daß jemand wie der Politikwissenschaftler Patzelt noch immer Gehör findet.

Werner Pecher, Rastede