© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/15 / 09. Oktober 2015

Schleswig-Holstein stoppt umstrittenen Methodenschatz
Nur eine Etappe
Jürgen Liminski

Es war nicht umsonst. Der Protest gegen die Bildungspläne, die unter dem Deckmantel der Vielfalt und Antidiskriminierung de facto die traditionelle Ehe und Familie diskriminieren, beginnt zu wirken. In Baden-Württemberg wird der Bildungsplan verändert, was man sicher auch mit den anstehenden Wahlen in einem halben Jahr erklären kann. Und in Schleswig-Holstein wird das bereits fertige Material für den Unterricht – Zitat: „gelegentlich gibt es einen Papa, der früher einmal eine Frau war“ – jetzt gestoppt. Das sei, so teilte das zuständige Ministerium nun mit, nicht geeignet für die Grundschüler.

Langsam dämmert den halbwegs Vernünftigen in den Ministerien, daß man mit diesen Plänen nicht nur eine winzige Minderheit hofiert, sondern die große Mehrheit der Familien vor den Kopf schlägt. Drei von vier Kindern in Deutschland leben mit ihren leiblichen und verheirateten Eltern zusammen. Dieser gesellschaftliche Normalfall von Vater, Mutter, Kind(ern) ist auch Basiselement für die kulturelle Identität Europas. Aus ihm erwächst Vitalität und Integrationskraft.

Noch ist der Kampf um diese Identität nicht gewonnen – nur weil Kiel und Stuttgart jetzt etwas nachgeben. Der gesamte Gender-Quatsch muß verschwinden. Deshalb darf der Protest auch nicht erlahmen. Der Protestmarsch am kommenden Sonntag in Stuttgart wird auch für diese Weitsicht ein Zeichen setzen.