© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/15 / 16. Oktober 2015

CD-Kritik: Gloryhammer – Space 1992
Heldenrückkehr
Thorsten Thaler

Vor zehn Jahrhunderten besiegte Angus McFife den bösen Zauberer Zargothrax in der Schlacht von Dunfermline und sperrte ihn in ein Eisgefängnis. Diese Geschichte aus einem fernen magischen und geheimnisvollen Reich in den schottischen Highlands erzählte vor dreißig Monaten die Power-Metal-Band Gloryhammer auf ihrem Debütalbum „Tales from the Kingdom of Five“ (JF 18/13).

Jetzt ist der tapfere Angus McFife zurückgekehrt, um weitere Heldentaten zu vollbringen. Dunkle Mächte wollen den Zauberer aus seinem Verlies befreien und die Herrschaft über das Universum an sich reißen. „Space 1992: Rise of the Chaos Wizards“ ist das zweite Fantasy-Album des Quintetts um Bandgründer Christopher Bowes, Keyboarder und Sänger der schottischen Piraten-Metal-Band Alestorm, betitelt. Geführt wird der Kampf erneut mit vorwärtstreibenden Riffs und Doublebass-Attacken sowie bombastisch-eingängigen Chor-Refrains. Natürlich klingt das phasenweise wieder kitschig bis zur Schmerzgrenze, weshalb Metal-Puristen lieber Reißaus nehmen sollten. Aber Ohrwürmer wie das titelgebende Stück oder „Legend of the Astral Hammer“ (geschmiedet im Herzen des himmlischen Feuers), „Goblin King of the Darkstorm Galaxy“ und das fast schon poppige „Universe on Fire“ können sich eben auch einfräsen und süchtig machen.

Gloryhammer Space 1992: Rise of the Chaos Wizards Napalm Records, 2015  www.napalmrecords.com; www.gloryhammer.com