© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/15 / 23. Oktober 2015

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Er sah sie kommen“, JF 43/15

Ein Fressen für die Revolution

„Das Volk hat vergessen, die Politiker auszuwechseln. Jetzt wechseln die Politiker das Volk aus“, so sagte mir ein Geschäftsmann anläßlich der Migrationswelle Anfang der 90er Jahre. Damals hat wohl niemand vorhersehen können, welche Ausmaße die Völkerwanderungen noch annehmen können, nicht einmal die Gesellen, die ständig „Deutschland verrecke“ skandieren. 

Die Kanzlerin hat ihre Einladungen in alle Welt hinausposaunt (auf wessen Anordnung?), ihren Immigrationsmagneten eingeschaltet, und alle kommen. Darunter, wie nicht anders zu erwarten, mehrheitlich Muslime. Nun mögen es ja weite Teile der Bevölkerung sehr begrüßen, wenn ohnehin kaum genutzte Kirchen in Moscheen umgewandelt werden. Die zunehmende Entfremdung zu den traditionellen religiösen Werten spricht Bände. Doch könnten der jetzige Freudentaumel und die Triumphgesänge der linken Einpeitscher alsbald in Wutgeheul umschlagen. Denn es ist kaum vorstellbar, daß die zunehmende muslimische Bevölkerung sehr viel Verständnis für Schwule und Lesben und andere alternative Lebensformen aufbringen wird. Es könnte sein, daß dann auch hierzulande die Revolution ihre Kinder frißt.

Ralf Möllering, Melle







Zu: „Der Druck der Presse“ von Dieter Stein, JF 43/15

Merkel probt den „reality check“

Ich glaube, man wird Frau Merkel hierzulande einst ein Denkmal errichten. Gewiß: ob „man“ dann noch deutsch sein wird, bleibt vorerst offen. Herr Stein beruft sich auf Schmitt und fordert harte Entscheidungen. Eine solche aber hat Frau Merkel getroffen. Jahrzehnte des Sattseins haben zu einem eklatant fehlenden Verständnis wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Zusammenhänge geführt. „Der Strom kommt aus der Steckdose“, und junge Mädel begrüßen am Bahnhof freudig die Invasoren. Der zivilisierte Mensch glaubt, die Naturgesetze – so auch die natürliche Auslese – gälten für ihn nicht mehr. Vielleicht probt Merkel mit ihrer Entscheidung, die Tore zu öffnen, ja nur den „reality check“, wie es der Angelsachse nennt.

Dr. Martin Heine, Hannover




„Wir“ sind immer die anderen

Souveränität und Selbstbewußtsein eines Staates wie Deutschland können nur wiederhergestellt werden, wenn wir, das deutsche Volk, für eine Rückabwicklung des Schengenabkommens zu sicheren nationalen Staatsgrenzen votieren. Deutschland braucht keine Migrationseroberung, um sich an einem von unserem Bundespräsidenten hochstilisierten, omnipräsenten Trauma einer nebulösen Kollektivschuld aufzuarbeiten. Und wir brauchen sie erst recht nicht, um einer Ethno-Alchemistin wie Frau Roth die Chance zu bieten, den Artikel 16a GG in ihrer Gebetsmühle aufpolieren zu können. Humanitäre Hilfe im Sinne der Genfer Konvention ist geboten! 

Flüchtlinge kommen nicht als Naturereignis, sie werden auf ihrer Reise durch zahlreiche sichere Länder angelockt von den Sirenengesängen einer deutschen Kanzlerin, die sich in ihrer moralisierenden Überheblichkeit der Drittstaatenregelung verweigert. Ein hysterisches, von der Kulturszene und ihrer Prominenz befeuertes, kaum zu löschendes Flüchtlingshalleluja stützt diesen fatalen, von der Bundeskanzlerin eingeschlagenen Kurs. Trotzig verfolgt sie ihren Weg der eindimensionalen, ausschließlich außenpolitischen Sicht des Migrationsthemas, die in eine gesellschaftliche Zerstörung münden muß. Immun gegen jede Kritik, und, noch schlimmer, ohne Rücksichtnahme auf die Bürger dieses Landes, führt Merkels Mantra („Wir schaffen das“) ins Verderben, denn „wir“ sind immer die anderen!

Hans-Joachim Sellner, Naila






Zu: „Letzer Ausweg: Notstand“ von Dirk Meyer, JF 43/15

Jetzt ist es zum ersten Mal anders

Seit ich Politik wahrnehme, also seit rund vierzig Jahren, waren wir in der komfortablen Lage, daß wir uns um unsere Demokratie nicht kümmern mußten. Es genügte zu wählen, egal wen, Hauptsache nicht rechts. Das hat uns schläfrig gemacht und irgendwie dekadent. Egal ob für oder gegen Atomkraft, für oder gegen Kitas oder den Stuttgarter Bahnhof; immer ging es um Entscheidungen, die schlimmstenfalls unnötig Geld gekostet haben und die im Laufe der Jahre auch wieder rückgängig gemacht werden konnten. 

Das ist jetzt zum ersten Mal anders. Die „Entscheidung“, alle Menschen ins Land zu lassen, die es möchten, ist irreversibel. Daß es gegen alle Vernunft geht und Wahrheiten politisch korrekt an die vorherrschende Ideologie angepaßt werden, fällt kaum jemandem auf. Die Konsequenzen werden verkannt oder verdrängt. So wie die 68er ihre Eltern anklagend gefragt haben: „Was hast du im Krieg gemacht damals?“ werden uns unsere Kinder auch fragen. Dabei hatten deren Eltern keine wirkliche Wahlfreiheit. Auch das Ermächtigungsgesetz war irreversibel.        

Thomas Brog, Neuwied






Zum Interview: „‘Freiwild für Aggressionen’“, JF 43/15

Es nützt nichts, es schönzureden

Herr Wendt hat die richtigen Worte gefunden. Klarheit in der Sicht und deutliche Benennung der Probleme sind die unerläßliche Voraussetzung für erforderliche Veränderungen zur Lösung der anstehenden Probleme in unserem Land. Das erfordert Mut und Standhaftigkeit und verdient Respekt und Anerkennung. 

Als Lehrer und Schulleiter in Sachsen erlebe ich ähnliches und werde trotzdem nicht müde, die Schwächen und Baustellen aufzuzeigen, damit wir sie gemeinsam auch angehen können. Schließlich nützt es nichts, etwas schönzureden!

Claus Hörrmann, Neustadt/Sachsen






Zu: „Kauzige Charaktere, haarsträubende Ereignisse“ von Markus Brandstetter, JF 43/15

Ein Spoiler ohne Warnhinweis

Bitte warnen Sie doch Ihre Leser in Zukunft vor, wenn Sie im Rahmen einer Buchbesprechung, die in diesem Fall ja nicht wirklich mehr als eine solide Inhaltsangabe war, jede Plotentwicklung mitsamt finalem Clou vorwegnehmen und damit genau das verhindern, was der eigentliche Sinn einer Rezension ist: den geneigten Leser zur Lektüre zu animieren, um ihn anschließend selbst ein Urteil fällen zu lassen. Daher bitte ich Sie, für kommende Buchbesprechungen einen deutlich erkennbaren Warnhinweis einzufügen, der in etwa dem englischsprachigen Begriff „Spoiler“ entspricht.

Michael Dienstbier, Bochum






Zu: „Deutsche Befindlichkeiten / ‘Ich bin schuld!’“ von Konrad Adam, JF 43/15

Manipulatives Büßergewand

Von Charles de Gaulle stammt der Satz: „Die Seelengröße eines Volkes erkennt man daran, wie es nach einem verlorenen Krieg seine gefallenen und besiegten Soldaten behandelt.“ Dies betrifft auch den Umgang mit seiner Geschichte. 

Es ist beschämend, daß innerhalb Deutschlands die Liebe zu Heimat, Tradition, Religion, Wissenschaft und zu einer überaus reichhaltigen Kultur nicht mehr offen bekundet werden kann, ohne daß einem der Vorwurf der Deutschtümelei, des Nationalismus oder Rechtspopulismus droht. Gespeist wird diese antipatriotische Haltung durch die einseitige Geschichtsbetrachtung in Schule und Gesellschaft, überfrachtet mit immerwährender deutscher Kollektivschuld, dank der alliierten Reeducation und, nicht zuletzt, des Büßerhemdes unserer manipulativen medialen und politischen Kaste. Eine linksgrüne Minderheit mit überproportionaler medialer und politischer Macht und Duldung durch die opportunistische Merkel-CDU beansprucht die absolute Deutungshoheit. Gebetsmühlenartig werden von ihnen die berüchtigten zwölf Jahre als Rechtfertigung gegen kritische Stimmen instrumentalisiert, und seien sie noch so differenziert und sachlich.

Hartmut Völkel, Olpe






Zu: „Merkeldämmerung“ von Paul Rosen, JF 42/15

Die Egal-Kanzlerin

Vor 76 Jahren ist Deutschland vom seinerzeitigen GröFaZ in den Zweiten Weltkrieg geführt worden. Heute haben wir die GröKaZ, und wir können nur hoffen und beten, daß sie uns mit ihrer vorsätzlichen Flutung Deutschlands durch Asylforderer nicht in einen Bürgerkrieg treibt. Vielleicht wird sie dann aus Frankreich, wo ihr Hollande möglicherweise Asyl gewährt hat, auch verkünden: „Ist mir egal, ob ich schuld am Bürgerkrieg bin. Nun ist er eben da.“

Klaus-W. Warda-Lange, Berlin




Schabowski läßt grüßen

Zwei lapidar dahingesagte Sätze haben Menschen zum Laufen gebracht und Deutschland verändert. Der erste Satz stammt von Günter Schabowski, der am 9. November 1989 die Worte von der Grenzöffnung stammelte. Die Auswirkungen und Konsequenzen dieser Aussage waren für Schabowski nicht absehbar und führten zum Sturm auf die Berliner Mauer und zur Wiedervereinigung der beiden Teile Deutschlands. Der zweite banale Satz, geäußert von unserer Bundeskanzlerin: „Wir schaffen das!“, war etwas kürzer, dabei in seiner absehbaren Folgewirkung ungleich größer und rüttelt an den Grundfesten Deutschlands. Wenn die ungebremste und unkontrollierte Zuwanderung nicht gestoppt wird, beginnt in zehn bis zwanzig Jahren der Nahe Osten bereits am Rhein. Wie wir unsere Eltern und Großeltern gefragt haben („Wie konntet ihr es zulassen, daß Hitler an die Macht kam?“), werden unsere Enkel und Urenkel dereinst fragen: „Wie konntet ihr es zulassen, daß Millionen von Fremden in unser Land kamen?“

Jürgen Bregulla, Pohle






Zu: „Außer Kontrolle“ von Michael Paulwitz, JF 42/15

Dem einzelnen geht es zu gut

Jeder, der eins und eins zusammenzählen konnte, hatte die Entwicklung vorhergesehen: nicht mehr zu bewältigende Massen an Flüchtlingen, mangelnde Unterkünfte, Spannungen, Übergriffe, Gewalt, Überforderung, fehlendes Einfordern der Pflichten bei Migranten, Leitkultur Fehlanzeige. 

Die stille Mehrheit aus Nichtwählern und teils Gewohnheitswählern wachen nun langsam auf, was man auch anhand von Leserbriefen und Wortmeldungen im Internet sehen kann. Wahrscheinlich wird es aber dabei bleiben, da es jedem einzelnen noch zu gut geht und es beim Reden und Schreiben bleibt. Sollte aber die Meinung in den kommenden Wahlen sich in Stimmen zugunsten gewisser Parteien niederschlagen, werden auch diese rechtschaffenen Bürger in die braune Ecke gedrängt.

Kai Kanstein, Kassel






Zu: „Mit Zuckerbrot und Peitsche“ von Ronald Gläser, JF 42/15

Grundgesetz gleicht Emmentaler

Es sei die Frage erlaubt, welche Bedeutung das Grundgesetz eigentlich noch hat. Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung existiert faktisch nicht mehr. Die Norm, wonach niemand aufgrund von Geschlecht, Rasse etc. bevor- oder benachteiligt werden darf, haben sie durch alle möglichen Quotenregelungen ausgehebelt. Wie unter Walter Ulbricht werden Grundstückseigentümer  enteignet – heute, um dort Asylanten einzuquartieren. Von den ganzen Urteilen zur Euro-Rettung fange ich lieber erst gar nicht an. Das Grundgesetz wurde von den Politikern löchrig geschossen wie ein Emmentaler. Früher fürchtete man, daß wenn die Russen einmarschieren, sie uns enteignen würden. Heute muß man fast hoffen, daß die Russen einmarschieren, um zu verhindern, daß deutsche Politiker ihr eigenes Volk enteignen. So ändern sich die Zeiten.

Stephan Zankl, München






Zur Meldung: „EU: ‘Antimuslimischen Haß’ stärker bekämpfen“, JF 42/15

Nicht alle Tassen im Schrank

Die Kommission mit Frans Timmermans hat nicht alle Tassen im Schrank mit dessen Definitionen von antimuslimischem Haß. Wenn man den Islam nicht mag, etwa aus direktem oder indirektem Erleben, durch Lesen des Korans oder weil Muslime Christen aus Invasorenbooten kippen, damit diese ertrinken, muß man ihn nicht gleich hassen. Nicht mögen reicht. Der Islam ist mit der europäischen Kultur schlicht nicht kompatibel, mit dem Grundgesetz schon gar nicht. Warum sollte sich Europa vom Islam freiwillig überrollen lassen? Siebzig bis achtzig Prozent der Invasoren derzeit sind Muslime zwischen 20 und 35 Jahren, die allermeisten Männer. Das sollte dem EU-Mann zu denken geben! 

Man muß seinen Nächsten nicht mehr lieben als sich. Davon steht nichts in der Bibel. Selbst der als friedfertig geltende Dalai Lama verlangt die ungezügelte und unbegrenzte Flüchtlingsaufnahme nicht, man müsse auch nein sagen dürfen. Und von den Kosten hört man in der Regel auch nichts, die Qualitätsmedien verkünden nur: „Wir schaffen das.“ Offensichtlich brauchen die 1,5 Millionen nur Quellwasser! Da kommt man ins Grübeln bezüglich der Qualität, allerdings kein Wunder, wenn nur rund 50 Prozent eines Jahrgangs Abi machen. Wie raunte doch Heinrich Heine anno dazumal: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“.

Dr. Udo Dietzmann, Mechernich






Zu: „Der neue Größenwahn“ von Thorsten Hinz, JF 40/15

Begrenzte Schaffenskraft

Angela Merkels Vater ging mit seiner Familie freiwillig vom Westen in die mitteldeutsche Diktatur, um dort als Pastor zu wirken. Mit diesem Schritt hat er seiner Familie eine Menge zugemutet. Wuchs Angela bereits als Kind unter dem Motto auf: „Wir schaffen das“, was so schwer zu schaffen war? Wenn ich an meine Kinder und Enkel denke, wenn ich auch an unsere Kultur denke, dann sagt mir mein Gewissen, daß ich das gar nicht schaffen will!

Dr. Friderike Holtz, München