© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/15 / 30. Oktober 2015

Meldungen

Frankreich:  Zigeuner verwüsten Kleinstadt 

MOIRANS. Zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen durch sogenannte Fahrende (Gens du voyage) kam es in der vergangenen Woche in Moirans im französischen Departement Isère. Vorangegangen war ein Unfall mit drei toten Jugendlichen der Volksgruppe, die in einem gestohlenen Auto von einem Einbruch kamen. Die Ausschreitungen brachen aus, nachdem die Behörden zwei in Gefängnissen einsitzenden Verwandten der Toten die Teilnahme an den Beerdigungen verweigerten. Dabei wurden von etwa hundert mit Eisenstangen bewaffneten Personen Autos zerstört und anschließend angezündet, sowie der Bahnhof, eine Kreisstraße und die Gleise blockiert. Darüber hinaus plünderte die aufgebrachte Menge ein Restaurant. Auch in einem Gefängnis kam es aufgrund der Verweigerung der Begräbnisteilnahme eines Insassen zum Aufruhr. Nach Angaben der Präfektur Isère konnte zunächst niemand festgenommen werden. Premierminister Manuel Valls kündigte indes an, im Hinblick auf die „untragbare Gewalt“ mit Nachdruck die „Republikanische Ordnung“ wiederherstellen zu wollen. (ftm)





Marine Le Pen: Anklage fordert Freispruch

LYON. Im Prozeß gegen die Chefin des Front National (FN), Marine Le Pen, wegen angeblicher „Anstachelung zum Rassenhaß, Gewalt und Diskriminierung“ hat die Staatsanwaltschaft einen Freispruch gefordert. Le Pen hatte 2010 auf öffentlichen Plätzen betende Moslems mit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges verglichen. Laut der Anklage sei dies jedoch vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Im Falle einer Verurteilung droht der Politikerin eine Geldstrafe von bis zu 45.000 Euro oder eine einjährige Haftstrafe. Le Pen selbst verteidigte ihre Worte. „Ich habe gegen kein Gesetz verstoßen.“ Daß es überhaupt zum Prozeß gekommen sei, führte sie auf eine „regelrechte Verfolgung“ durch Justizministerin Christiane Taubira zurück. (ho)





China protestiert gegen Vorgehen der USA

PEKING. Chinas Verteidigungs- und Außenministerium haben gegen die Entsendung des US-Zerstörers USS Lassen ins Südchinesische Meer protestiert. Der Sprecher der Marine Liang Yang erklärte am Dienstag, Chinas Marine habe den ins Südchinesische Meer „eingedrungenen US-Zerstörer USS Lassen verfolgt und überwacht“. Der Sprecher teilte nach Angaben  von Radio China International ferner mit, daß ein Warnsignal in Richtung des US-Kriegsschiffes abgegeben worden sei. Der Sprecher des Vereidigungsministeriums, Yang Yujun unterstrich zudem den „unerschütterlichen“ Willen der Armee zur Verteidigung der chinesischen Souveränität. (ctw)