© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/15 / 06. November 2015

Kriegführung der USA in Vietnam: „Hitlerfaschisten“ in nichts nachgestanden
Nostalgische Blicke auf den Schurkenstaat
(ob)

Wenn sich Rotfuchs, eine laut Impressum „von Parteien unabhängige kommunistisch-sozialistische Zeitschrift“, zur deutschen Geschichte äußert, geht es meist um deren „Schattenseiten“. So auch im Oktoberheft 2015, das grobmaschig „Deutsche Kolonialgreuel in Afrika“ thematisiert, um einmal mehr zu fordern, der zwischen 1904 und 1908 begangene „Völkermord“ an den Eingeborenen Südwestafrikas müsse endlich verschärfte gedenkpolitische und finanzielle Konsequenzen für die Bundesrepublik haben. Doch anders als antideutsche West-Linke, die als Einpeitscher der Willkommenskultur zu nützlichen Idioten des Migrationsströme entfesselnden US-Neoliberalismus degenerierten, bewahren sich die SED-Nostalgiker des Rotfuchs ihren DDR-Blick auf den Schurkenstaat USA. Regelmäßig erinnern Rotfuchs-Autoren daher an US-Untaten, wie jetzt an den Vietnamkrieg. Dort habe die Pentagon-Kriegführung jener der „Hitlerfaschisten“ in nichts nachgestanden. Wegen seines „totalen Charakters“ sei dies der „verheerendste Krieg seit 1945“ gewesen. Die Sprengkraft von 750 Hiroshima-Bomben habe Vietnam verwüstet, amnestierte Schwerstkriminielle in US-Uniform hätten zahllose Zivilisten massakriert und – neu im Arsenal der US-Tötungstechnologie – 90.000 Tonnen chemische Kampfstoffe entlaubten die Hälfte des südvietnamesischen Regenwaldes. 


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