© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/15 / 06. November 2015

Meldungen

Kennedy-Attentäter: Foto von Oswald plausibel

Maidens. Das berühmte „Back-yard Photo“ von Lee Harvey Oswald zeigt den angeblichen Kennedy-Mörder mit einer kommunistischen Zeitung in der einen und einem Gewehr in der anderen Hand, wobei die Schußwaffe genauso aussieht wie die, welche beim Attentat zum Einsatz gekommen sein soll. Damit stützt das Bild die These von Oswalds Täterschaft aufs nachdrücklichste. Und genau deshalb bezweifeln Kritiker der offiziellen Version des Kennedy-Attentats vom 22. November 1963 die Echtheit der Aufnahme, wobei sie vor allem auf die merkwürdig schräge Körperhaltung des späteren Schützen verweisen, welche auffallend instabil wirkt. Um diesem Sachverhalt nachzugehen, schufen jetzt mehrere Forscher vom Dartmouth College in Hanover (New Hampshire) unter der Leitung von Hany Farid ein digitales 3D-Modell von Oswald und nahmen dann anhand desselben eine Gleichgewichtsanalyse vor (Journal of Digital Forensics, Security and Law, 10/2015). Selbige ergab, daß die Haltung des Attentäters, obzwar etwas ungewöhnlich, durchaus natürlich und stabil war. (wk)

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Ephesos: Römischer Ausbau überbewertet

Regensburg. Das in der heutigen Westtürkei liegende Ephesos war einer der bedeutendsten griechischen Stadtstaaten der Antike und beherbergte mit dem Artemis-Tempel auch eines der sieben damaligen Weltwunder. Dann fiel diese kleinasiatische Metropole 133 v. Chr. an das Römische Reich. Als Augustus rund 100 Jahre später Kaiser wurde, machte er Ephesos zur Hauptstadt der Provinz Asia, woraufhin bald eine äußerst rege Bautätigkeit einsetzte. In diesem Zusammenhang soll auch der gigantische „Staatsmarkt“ im Bereich der Oberen Agora entstanden sein. Jetzt allerdings erbrachten Grabungen der Universität Regensburg und des Österreichischen Archäologischen Instituts, daß der Markt wohl schon seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. existierte (Mitteilung der Universität Regensburg, 12. Oktober 2015). Davon zeugen große hallenähnliche Baustrukturen an der Südseite der Agora. Darüber hinaus fanden die Forscher Hinweise auf eine nochmalige Umgestaltung des Platzes in der Spätantike, also erst im 4. Jahrhundert. (wk)

 wwww.uni-regensburg.de





Erste Sätze

Ohne Verständnis steht der Zeitgenosse vor dem Weltgeschehen.

J. J. Ruedorffer: Die drei Krisen. Eine Untersuchung über den gegenwärtigen politischen Weltzustand, Stuttgart/Berlin 1920





Historisches Kalenderblatt

11. November 1985: Nach massiven Protesten wegen angeblich antisemitischer Klischees in dem Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“ von Rainer Werner Fassbinder setzt der Frankfurter Schauspielleiter Günther Rühle das Stück endgültig vom Spielplan ab.