© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/15 / 20. November 2015

Meldungen

Thüringen: Kramer  wird  Verfassungsschutzchef 

ERFURT. Der ehemalige Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, wird neuer Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes. Dies habe Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) am Dienstag im Kabinett angekündigt, berichtet die Thüringer Allgemeine. Kramer, der als Erwachsener zum Judentum konvertierte, war von 2004 bis 2014 Generalsekretär des Zentralrats der Juden. 2009 rückte er Thilo Sarrazin wegen dessen Äußerungen zur Einwanderung in die Nähe der Nationalsozialisten. „Ich habe den Eindruck, daß Sarrazin mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler große Ehre erweist“, sagte er. Später entschuldigte er sich für die Äußerung. Über Kramers Vita ist wenig bekannt. Das Internetlexikon Wikipedia weist den 1968 Geborenen als Jurist und Volkswirt aus, allerdings ohne anzugeben, wo und wann Kramer studierte. (krk)





Facebook: Razzien gegen Verdächtige 

BERLIN. Die Polizei hat in der vergangenen Woche die Wohnungen von zehn Berlinern wegen des Verdachts „rechtsgerichteter Hetzbeiträge in sozialen Netzwerken“ durchsucht. Über die Betroffenen der Razzien und die Beiträge, die sie gepostet hatten, machten Polizei und Staatsanwaltschaft keine Angaben. „Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt konsequent gegen Personen, die mit rechtsgerichteten Kommentaren in sozialen Netzwerken gegen geflüchtete Menschen und Asylbegehrende, deren Unterkünfte oder andere Minderheiten agitieren“, hieß es in einer Stellungnahme. Auch Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) betonte, Polizei und Staatsanwaltschaft gingen in Berlin „konsequent gegen Haßbotschaften vor“. Er warf Facebook eine zu laxe Haltung gegenüber Haßpropaganda vor. Wie die Berliner Zeitung berichtet, seien von den Beschuldigten Hakenkreuze und zynische Fotomontagen veröffentlicht worden. (rg)

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Linksextremisten beschmieren Denkmal 

BRETZENHEIM. Mutmaßliche Linksextremisten haben im rheinland-pfälzischen Bretzenheim anläßlich des Volkstrauertags ein Denkmal zur Erinnerung an gestorbene deutsche Kriegsgefangene geschändet. Die Täter beschmierten das Mahnmal am sogenannten „Feld des Jammers“ großflächig mit Farbe. Laut dem Ortsbürgermeister Thomas Gleichmann sei ein erheblicher Schaden entstanden, berichtet die Allgemeine Zeitung. Hintergrund des Farbanschlags war eine Veranstaltung der NPD zum Volkstrauertag. Das Mahnmal erinnert an das amerikanische Kriegsgefangenenlager „Feld des Jammers“, das zu den sogenannten Rheinwiesenlagern gehörte. In ihm waren nach Kriegsende mehr als 100.000 Gefangene interniert. Zahlreiche Gefangene starben. (krk)

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