© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/15 / 27. November 2015

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Liberaler Mauricio Macri wird neuer Präsident 

Buenos Aires. Nach seinem Sieg in der Stichwahl um das Präsidentamt gegen seinen von Präsidentin Christina Kirchner gestützten peronistischen Gegenkandidaten Daniel Scioli hat der liberale Mauricio Macri einen „wunderbaren Epochenwechsel“ angekündigt. Macri hatte die Wahl mit 51,4 zu 48,6 Prozent gewonnen. Bereits im Wahlkampf versprach der 56jährige einen Kurswechsel. Zugleich aber sicherte er zu, die populären Sozialprogramme der Regierung Kirchner weiterzuführen. Dennoch bedürfe es eines Reformkurses in der Wirtschaftspolitik, um das Land aus seiner Wirtschaftskrise herauszuführen, so der Bürgermeister von Buenos Aires. Ausländische Geldgeber müßten wieder vermehrt in Argentinien anlegen. Außenpolitisch will er das enge Bündnis mit der linksgerichteten Regierung Venezuelas beenden und für deren Ausschluß aus dem regionalen Wirtschaftsblock Mercosur werben. Doch Macris Politik wird auf einen schwieriegen Spagat hinauslaufen. Denn laut dem Blog argentinienportal.com gibt es nach der Parlamentswahl im Oktober in der Abgeordnetenkammer keine klaren Mehrheiten. Hier erzielte Macris Bündnis „Cambiemos“ (Verändern wir) nur 89 der 257 Sitze. Die peronistische Frente para la Victoria (Siegesfront) verlor zwar die absolute Mehrheit, ist aber mit 116 Abgeordneten, ebenso wie im Senat, stärkste Kraft. (ctw)