Düngeverordnung schwer zu kontrollieren
Baden-Baden. Der Entwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur Düngeverordnung sieht Restriktionen für das Aufbringen von Stickstoffdüngemittel vor. Erhebliche Probleme werfe jedoch die Kontrolle der strengeren Vorschriften auf, da 17 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche und 300.000 Betriebe zu überwachen seien, so der Umweltschutzjurist Stefan Möckel (Zeitschrift für Umweltrecht, 10/15). Seit 1991 versuchten Bundesregierung und EU, mit nationalen Düngerverordnungen und Nitrat-Richtlinien die schädlichen Folgen des hohen Stickstoffeinsatzes für Böden, Wasser, Pflanzen- und Tierwelt einzudämmen. In Deutschland wurden zuletzt 1,6 Millionen Tonnen Stickstoff aus Handelsdüngern und 0,9 Millionen Tonnen aus Wirtschaftsdünger ausgebracht. (dg)
Klimakonferenz: Radikale Begrenzung des Westens
Heidelberg. Beherrschendes Thema der 21. UN-Weltklimakonferenz, die ab 30. November in Paris tagt, ist die Entkoppelung des Wirtschaftswachstums vom Verbrauch fossiler Brennstoffe. Gelinge dies nicht, würden die Schwellen- und Entwicklungsländer des Südens ihre Wachstumsperspektiven nicht durch die Einschränkung ihres Verbrauchs an Erdöl oder Kohle schmälern. Für den einflußreichen Frankfurter „Nachhaltigkeitsforscher“ Darrel Moellendorf stünden für die Industrieländer in Paris „größere Verpflichtungen“ zugunsten der Spielräume der Entwicklungsländer auf der Tagesordnung. Um die postulierte Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, führe daher kein Weg an starken Veränderungen des gesamten westlichen Wirtschafts- und Lebensstils vorbei (Universitas, 830/15). (ck)
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Umwelt-Sozialismus: Ende des Privat-PKW
München. Der private PKW ist nach Ansicht der Berliner Mobilitätsforscher Weert Canzler und Andreas Knie binnen zehn Jahren Geschichte. Der Ausbau erneuerbarer Energien mache die Elektrifizierung des Stadtverkehrs „attraktiv wie nie“. Daher werde der Abschied vom eigenen Fahrzeug „schneller Wirklichkeit werden als gedacht“. Auch die Paketzustellung zur Haustür gebe es dann nur noch für „Menschen mit Handicaps“. Ansonsten schaffe die neue elektronische Verkehrswelt in urbanen Räumen jedem Nutzer das passende Angebot. Alle Fahrzeuge, „Großgefäße wie Busse und Bahnen“ ebenso wie E-Bikes und E-Autos seien für jedermann verfügbar. Eigentumsrechte an Fahrzeugen solle es dann „so gut wie keine mehr“ geben (Politische Ökologie, 142/15). (fs)
Erkenntnis
„Das Hauptproblem, was wir in den Meeren haben, ist die Erwärmung und die Versauerung. Die ist medial nicht darstellbar, drum nicht so oft in den Medien wie eine Mülltüte.“
Nikolaus Gelpke, Meeresbiologe und Chef des Mareverlags sowie Direktor des „World Ocean Review“