© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/15 / 04. Dezember 2015

Meldungen

Geschwister-Scholl-Preis für Achille Mbembe

MÜNCHEN. Mit dem diesjährigen Geschwister-Scholl-Preis ist der aus Kamerun stammende Historiker und Politikwissenschaftler Achille Mbembe für sein Buch „Kritik der schwarzen Vernunft“ (Suhrkamp, 2014) ausgezeichnet worden. Der nach Studien- und Lehraufenthalten in Paris und den USA heute in Südafrika lebende Mbembe gilt als Theoretiker des Postkolonialismus. Die Preisjury erklärte, sein Buch sei eine „Neuvermessung der Geschichte des Kapitalismus und der Globalisierung“. Mbembes Hauptthese laute: Die globalen Waren- und Kapitalströme seien ohne die Etablierung einer Asymmetrie zwischen den Weltteilen nicht möglich gewesen. Diese Asymmetrie sei freilich nicht abstrakt hergestellt worden, sondern durch eine „schwarze Vernunft“, durch die Erfindung des Schwarzen als Figur. „Mbembe zeigt, daß der Rassismus keine normative Abweichung von der europäischen Aufklärung darstellt, sondern eines ihrer konstitutiven Momente darstellt“, heißt es in der Jurybegründung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. (tha)

 www.geschwister-scholl-preis.de





Kulturgutverluste: Erste Tagung in Berlin

BERLIN. Auf seiner konstituierenden Sitzung hat das Kuratorium des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen, zu seiner Vorsitzenden, und den Präsidenten des Deutschen Museumsbundes, Eckart Köhne, zu ihrem Stellvertreter gewählt. Das Zentrum versteht sich national und international als zentraler Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßiger Entziehungen von Kulturgut in Deutschland im 20. Jahrhundert. Das Hauptaugenmerk gilt dabei dem im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgut insbesondere aus jüdischem Besitz (NS-Raubgut).  Nach der Zusammenkunft vorigen Freitag im Bundeskanzleramt eröffnete Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) im Jüdischen Museum die erste Konferenz des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste unter dem Motto „Neue Perspektiven der Provenienzforschung in Deutschland“. Den Abendvortrag hielt der Berliner Politikwissenschaftler Herfried Münkler zum Thema „Raub oder Rettung? Der Transfer von Kulturgütern aus aller Welt in die Metropolen Europas“. Münklers Vortragsmanuskript kann auf der Netzseite des Zentrums heruntergeladen werden. (tha)

 www.kulturgutverluste.de





Sprachpranger

Ready-Steady-Go! 

Titel eines biographischen Planspiels der DGB-Jugend Baden-Württembergs für Schüler zur Berufsorientierung