© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/15 / 18. Dezember 2015

Meldungen

„Das Beste, was uns passieren konnte“ 

FRANKFURT. „Die Flüchtlinge sind das Beste, was Deutschland passieren konnte“ und „nach der Wiedervereinigung das Zweitbeste“, um die „Perspektiven zu verbessern und zukunftsfähig zu bleiben“, erklärte Chefvolkswirt David Folkerts-Landau vorige Woche bei der Vorstellung des „World Outlook 2016“ der Deutschen Bank. Auch in den kommenden Jahren könnten jeweils eine Million jährlich kommen. Dies wäre dann zwar bis zu einem Zehntel der Bevölkerung, aber die Asylbewerber seien mehrheitlich jung, die Deutschen dagegen überaltert. Wichtig sei, die Zuwanderer in Arbeit zu bringen. „Fehler bei der Integration wie sie in anderen europäischen Ländern wie zum Beispiel Frankreich passiert sind, gilt es dabei zu vermeiden“, sagte der frühere Londoner Investmentbanker Folkerts-Landau. Die zusätzlichen Asylausgaben brächten einen Konsumschub und könnten 2016 etwa 0,25 Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum beitragen. Nach einer Studie von Deutsche Bank Research könnte „eine ausgeprägte Willkommens- und Integrationskultur die Attraktivität Deutschlands als Zuwanderungsland steigern und damit mittelfristig vermehrt auch höher qualifizierte Arbeitskräfte anziehen“. (fis)

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Hohe Lohnverluste durch Arbeitsplatzauslagerung 

DÜSSELDORF. Die Auslagerung von Arbeitsplätzen an Fremdfirmen führt zu massiven Einkommensverlusten. Das ist das Ergebnis einer Studie der Boston University über den deutschen Arbeitsmarkt. „Wir stellen einen dramatischen Anstieg des Outsourcings in Deutschland seit den frühen 1990er Jahren fest“, schreiben die Autoren Deborah Goldschmidt und Johannes Schmieder. Vier bis zehn Jahre nach dem Outsourcing lagen die Gehälter zehn Prozent niedriger als bei vergleichbaren Stellen, die nicht von Auslagerung betroffen waren. Besonders stark fielen die Einbußen bei Sicherheitsdiensten (minus 14 Prozent), in der Reinigungsbranche (minus zwölf Prozent) und bei Kantinen/Mensen (minus elf Prozent) aus. Bei der Verlagerung an eine Leiharbeitsfirma sanken die Löhne um 16 Prozent. (fis)

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Zahl der Woche

Weniger als 53 Prozent der Einwohner in Deutschland leben in Wohneigentum. In Österreich sind es 57 Prozent, in Dänemark 63, in Frankreich und Großbritannien 65, in den Niederlanden 67 und in Schweden 69 Prozent. Der EU-Schnitt liegt bei 70 Prozent. (Quelle: Eurostat 2015)