© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/15 / 18. Dezember 2015

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: ,,Neue Angst der Juden“, JF 51/15

Zu spät und zu ungenau

Endlich hat sich Josef Schuster zu Wort gemeldet in der Flüchtlingsdebatte. Doch warum so spät? Ich hätte mir gewünscht, daß der Zentralrat der Juden hierzulande viel früher zur jetzigen Flüchtlingsflut, die zu uns aus muslimischen Ländern kommt, etwas gesagt hätte. Stattdessen haben wir immer wieder zu hören bekommen, was Michel Friedman in N24 zu sagen hat. Jemand, der zu den Gutmenschen gehört, die den um sich greifenden Willkommensrausch auf den Bahnhöfen begrüßen. So mußte man schon glauben, auch die Juden hierzulande unterstützten diese selbstmörderische Politik. 

Dennoch äußert sich Herr Schuster viel zu vorsichtig. Ich selber glaube nicht, daß die Mehrheit der Flüchtlinge muslimische Extremisten sind. Das größte Problem ist doch die schleichende Islamisierung der Bundesrepublik Deutschland. Wir wissen längst, daß es nicht die erste Generation ist, die gefährlich ist. Es sind die hier geborenen Kinder der Einwanderer, die sich stark radikalisieren.

Thomas Aichinger, Olching






Zu: „Die böse Stiefmutter“ von Werner Patzelt, JF 51/15

Wer handelt, muß auch haften

Nahezu hundert Prozent der Flüchtlinge, die in Deutschland eintreffen, sind illegal, weil sie durch sichere EU-Nachbarstaaten einreisen. Die Bundeskanzlerin hat unter Umgehung des Bundestages die Illegalen willkürlich – auf Geheiß der USA? – in „Willkommene“ umetikettiert und eine Lawine von Flüchtlingen ausgelöst. Damit hat Frau Merkel in voller Vernachlässigung eigener Interessen Deutschland und Europa einen unermeßlichen Schaden zugefügt. Das darf in einem Rechtsstaat nicht ungeahndet bleiben! Da inzwischen die Zahl der Invasoren die einer Million übersteigt, wäre hier ein Rückschritt tatsächlich mal ein Fortschritt.

Franz Harder, Leopoldshöhe




Falsches Fazit

Ich möchte der Schlußfolgerung, die Professor Patzelt in seinem Leitartikel gezogen hat, ausdrücklich widersprechen. Erstens sind wir kein Einwanderungsland. Das wird von interessierter Seite zwar behauptet, ist aber falsch. Einwanderungsländer sind menschenleere oder menschenarme Räume. Deutschland ist dicht besiedelt. Außerdem steht dieses Land nicht zur freien Disposition. Es gehört einzig und alleine den Angehörigen des deutschen Volkes, die dieses Land aufgebaut und für dessen Erhalt sogar ihr Leben geopfert haben. 

Zweitens ist es ein Widerspruch, von einer „fest zusammenhaltenden Einwanderungsgesellschaft“ zu sprechen. Da wir bislang kein Einwanderungsland sind, führt die Zuwanderung faktisch zu einer Landnahme, die automatisch zu Konflikten mit der autochthonen Bevölkerung führt – nicht zum prognostizierten „festen Zusammenhalt“ von Eingewanderten mit der Urbevölkerung. Deutschland hat bisher alle Krisen nur deswegen überstanden, weil es von einem Volk getragen wurde. Wer sich darauf verläßt, daß eine bunt zusammengewürfelte Einwanderungsgesellschaft in Notzeiten ebenso zusammensteht wie ein Volk, wird sich noch wundern, wenn diese Zeiten kommen.

Heinz-Jürgen Reith, Marburg






Zu: „Die Folgen der Selbstaufgabe“ von Dieter Stein, JF 51/15

Neues Motto: „A refugee is born“

Es scheint also, „als gäben (...) nichtjüdische Deutsche bedenkenloser ihre Herkunft und Identität wie eine abgelegte Jacke an der Garderobe ab“. Genau dieses Verhalten erlebe ich derzeit hier in einer norddeutschen Kleinstadt, in der ich wohne: Auf der Bürgerversammlung zum Thema „Flüchtlinge“ erteilen Teilnehmer anderen Teilnehmern „gute“ Ratschläge, wie sie sich im öffentlichen Raum zu verhalten haben, um die „Neubürger“ nicht zu reizen. Und das diesjährige Motto einer zentralen Weihnachtsfeier in der Hauptkirche der Stadt lautet „A refugee is born“. Wie recht Dieter Stein doch hat!

Ursula Henrich, Husum






Zu: „Die Politik versagt“ von Michael Paulwitz, JF 51/15

Abschiebung kaum möglich

Hier wird die Feigheit der Bundesländer benannt, die sich nicht trauen, abgelehnte Asylanten zeitnah abzuschieben. Das mag so sein, aber das Hauptproblem ist doch die Unmöglichkeit der Logistik. Die diesjährige „Welcome Party“ hinterläßt sicher mehr als 500.000 Abschiebungsaspiranten, dazu kämen noch Hundertausende von Altfällen der Vorjahre. Ich selbst habe einmal die Abschiebung eines Abgelehnten am Flughafen miterlebt: Fünf Polizisten, einer mit Handschellen am Deliquenten angekoppelt, bestiegen das Linienflugzeug. Das läßt ahnen, daß eine Zwangsabschiebung der aktuellen Massen in dieser Form nicht möglich ist. Wenn sie nicht freiwillig den Flieger besteigen, dann werden sie an Bord renitent, der Pilot wird die Beförderung verweigern. Bei speziellen Charterflügen ist die Einflugerlaubnis des Zielstaates erforderlich, welcher unter Umständen die Rücknahme der Flüchtlinge verweigert. Abgesehen davon ist bei dem Mix der Asylanten der „Rücknahmestaat“ oft kaum zu identifizieren, da insbesondere die Pässe häufig weggeworfen werden. 

Selbst wenn alles friedlich abliefe, wäre die Anzahl von mindestens 5.000 Charterflügen für diese „Massenbeförderung“ kaum am Markt verfügbar. Bus und Bahn scheiden a priori aus, da unterwegs sich genügend „Abspringmöglichkeiten“ ergeben. Fazit: Es ist völlig irreal zu glauben, man könne die unberechtigten Asylanten zurückführen, letztlich werden fast alle hierbleiben. Um so wichtiger ist es, den Asylparagraphen schnellstens abzuschaffen und die Grenzen dichtzumachen. Wenn eine Demokratie wie Amerika sich mit Zäunen gegen Einwanderung schützt, warum können dann wir Europäer dies nicht auch verantworten?

Manfred Müller, Niedernhausen






Zu: „Bundestag plant Änderung der Parteienfinanzierung / Durchsichtiges Manöver“ von Christian Schreiber, JF 51/15

Alternative Spenden

Es ist zum Verzweifeln. Zuwenig Deutsche sind sich der existentiellen Gefahr des Massenansturms der islamischen Eindringlinge bewußt und wehren sich, während die überwiegende Mehrzahl im Wohlstand weiter desinteressiert dahindämmert. Die Alternative für Deutschland finanziell zu unterstützen, ist für viele, insbesondere ältere Menschen vielleicht eine Chance, diese existenzbedrohende Katastrophe von ihren Kindeskindern abzuwenden, zumal sich ihnen mit dem Spendenaufruf der AfD die Möglichkeit bietet, einen zusätzlichen Steuervorteil zu genießen. Denn bei Parteispenden ist die steuerliche Entlastung höher (50 Prozent Einkommensteuerminderung für Spenden bis maximal 1.650 beziehungsweise 3.300 Euro).

Dr. Klaus Uhrig, Heidelberg






Zu: „Kumpanei mit der Politik“, im Gespräch mit Hans-Hermann Gockel, JF 51/15

Widerstand ist jetzt Pflicht

In Europa läuft alles aus dem Ruder. Diese Entwicklung zerstört die Völker, die Kultur und die Wirtschaft. Jammern und Kritik ändern daran nichts. Proteste bei Politik und Medien landen im Papierkorb. Wirksamer Widerstand ist jetzt Pflicht. Die Teilnahme an öffentlichen Protesten wie Pegida ist am wirksamsten. Bei Wahlen darf keine der korrupten Bundestagsparteien angekreuzt werden. Mit Spenden ist die unter Geldmangel leidende Opposition zu stärken. In Gesprächen müssen wir die Schweigespirale durchbrechen und offen die Meinung sagen. Die Nutzung der verlogenen Systemmedien ist einzuschränken.

Dr.-Ing. Fritz Kleeberg, Dresden






Zu: „Niemand hält das Zündholz an die Lunte“ von Paul Rosen, JF 51/15

CDU auf linker Überholspur

In früheren Zeiten war die SPD die typische Funktionärspartei. In der CDU/CSU, ebenso in der FDP, waren viel mehr unabhängige Persönlichkeiten vertreten, welche sich nicht als Funktionäre hochgedient hatten. Inzwischen scheint die CDU die SPD auch als Funktionärspartei links überholt zu haben. Die Paladine von Frau Merkel, der Fraktionschef Kauder und der Haushofmeister Altmaier, führen sich wie die Oberlehrer der Fraktion auf. Die Fraktionsmitglieder, welche man noch als unabhängige Volksvertreter bezeichnen kann, lassen sich an einer Hand abzählen, und es werden wohl noch weniger werden. Hier hat Frau Merkel ganze Arbeit geleistet! Hat sie das etwa schon in der DDR gelernt?

Dr. Edgar Umlauf, Garching






Zu: „An der Grenze der Belastbarkeit“ von Marcus Schmidt, JF 51/15

Kurzsichtiger Aktionismus

Bei den beschlossenen Militäreinsätzen bestimmt derzeit nicht Weitsicht, sondern offensichtlich hektischer Aktionismus und eine fragwürdige Bündnisverpflichtung das politische Handeln. Eine solche hat uns schon in einen schrecklichen Ersten Weltkrieg hineingezogen. Unter Kanzler Schröder mit seiner „uneingeschränkten Solidarität“ mit der US- Regierung unter Bush haben wir wieder mit Militäreinsätzen neben vielen Toten und vielen Milliarden an Kosten viel Unfrieden hinterlassen. Schon geht es mit „jedweder Unterstützung“ (so die Kanzlerin) mit Frankreich weiter.

Simon Kirschner, Gaimersheim






Zur Meldung: „Oettinger spricht sich für Türkei-Beitritt aus“, JF 51/15

Außerhalb Europas

Wie kann ein EU-Kommissar ernsthaft eine derartige Forderung stellen? Ich hoffe, Oettinger weiß wenigstens, was die Abkürzung EU heißt. Mir ist nicht bekannt, daß die EU durch einen mehrheitlichen Beschluß über die europäischen Grenzen hinaus erweitert werden kann. Die Türkei ist mehrheitlich gesehen ein islamischer Staat, der eine 9.000 Kilometer lange Außengrenze zu islamischen Ländern und Kriegsgebieten hat. Des weiteren ist bekannt, wie die Türkei den IS unterstützt, mit Waffen beliefert und finanziell durch Käufe erheblicher Mengen an Öl stark macht. Außerdem sollten der aktuelle Zustand der EU und die bisher gemachten Erfahrungen mit Griechenland und anderen Mitgliedsländern dazu beitragen, keine weiteren Risiken einzugehen. Meines Erachtens kann die Aufnahme der Türkei mittelfristig nur zum Untergang der Europäischen Union führen. Ist ein derartiges Prozedere etwa gewollt?

Günther Bernlöhr, Waldenbuch






Zu: „Geheimplan ‘13. Bezirk’“ von Ronald Gläser, JF 51/15

Neubestimmung des BER

Warum bringt man die Zugereisten nicht einfach im verwunschenen BER-Flughafen unter? Ich habe mich mal vor etwa einem halben Jahr dahin verirrt, weil ich versehentlich falsch von der Autobahn abgebogen bin. Ein Riesengelände mit gigantischen Hallen und vielen Funktionsgebäuden, welches meiner Überzeugung nach niemals seiner eigentlichen Zweckbestimmung dienen wird. Zur Entlastung der Berliner Bevölkerung und im Sinne einer menschenwürdigen Unterbringung wäre es aber eine Option, diesen Standort zu nutzen. Eine Einzelfallprüfung des Asylanspruchs könnte in Ruhe erfolgen und Militärflugzeuge die abgelehnten Bewerber in die jeweilige Heimat zurückbringen. Auch aus Sicherheitsgründen wäre es ratsam, diese vielen unbekannten Menschen nicht direkt im Herzen der Hauptstadt einzuquartieren. Im Falle erfolgreicher Integrationstätigkeit könnte man ja dann nach und nach das vielbeschworene neue Silicon Valley um den BER herum ansiedeln. Um das schöne alte und noch freie Tempelhofer Gelände wäre es hingegen wirklich sehr schade!

Frank Bode, Dresden






Zu: „Das Amt gibt ihm Halt“ von Thorsten Hinz, JF 51/15

Bundesminister für Brandstiftung

Für mich ist Maas ein Demagoge. Im Amt des Bundesjustizministers ist er total überfordert, daher seine verbalen Ausfälle in rot-grüner Gesinnungsrhetorik, um sich zu profilieren. Alle seine Gesetzesankündigungen sollen diesen Staat doch noch mehr drangsalieren und die freie Meinung unterbinden. Wegen seiner Äußerungen halte ich ihn eher für einen politischen Brandstifter als für einen Bundesminister.

Volker Krause, Arnsberg






Zu: „Auf der Suche nach dem verlorenen Lied“ von Heiko Urbanzyk, JF 51/15

Radio und Fernsehen abschalten

Nicht nur im Internetradio gibt es kaum traditionelle deutsche Weihnachtslieder. Auch auf deutschen Sendern mißtönt nur „Rock- und Pop-Weihnachten“. Auch hier schafft sich Deutschland ab. In fast allen Unterhaltungsendungen das übliche Gedudel und Gekreisch sowie niveauloses Gequassel. Und dafür ist auch noch Rundfunksteuer fällig! Wie wäre es mal wieder mit echter Klassik, gepflegter Unterhaltungsmusik, Volks- und Wanderliedern oder gar traditioneller Marschmusik am laufenden Band? Jetzt hilft nur: Radio und Fernsehen abschalten, wieder Hausmusik pflegen und auf Schallplatten und Musikkassetten ausweichen.

Ernst Hildebert Kratzsch, Rosengarten






Zur Meldung: „Schlägereien in Asylunterkünften“, JF 50/15

Nur die Ausweisung wirkt

Ein Aufenthalt im Gefängnis wird keinen der Krawallbrüder schrecken. Das einzige wirksame Disziplinierungsmittel wäre umgehende Ausweisung. Aber davor schreckt man offenbar zurück.

Eberhard Koenig, Baiern






Zu: „Seid umschlungen“ von Cornelius Persdorf, JF 50/15

Aufstieg in die erste Spielklasse

Eigentlich braucht die AfD (fast) nichts mehr zu tun. Denn die ungeschickten Eigentore und die zu Recht erteilten roten Karten für ihre Gegner, die die Spielregeln der Meinungsfreiheit verletzen, haben diese Partei ad hoc in die Spitzengruppe der deutschen „politischen Bundesliga“ katapultiert.

Wolfgang rÖckelein, Eching