© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 53/15-01/16 vom 25. Dezember und 1. Januar 2016

Zitate

„Bisher spricht wenig für eine Radikalisierung größerer Bevölkerungskreise. Angesichts der Beunruhigung der letzten Monate sind die Parteisympathien bemerkenswert stabil. Es ist auch keine nennenswerte Zunahme fremdenfeindlicher Einstellungen zu beobachten. Wer sich über Jahrzehnte ständig mit repräsentativen Bevölkerungsumfragen auseinandersetzt, lernt dieser Bevölkerung zu vertrauen. Sie hat Respekt und Vertrauen verdient.“

Renate Köcher, Demoskopin, bei „FAZ.net“ am 16. Dezember 2015





„Wer liest, trainiert sein Gedächtnis. Wer liest, fühlt mit und belebt seine Phantasie. (...) Erst recht haben wir, wenn wir Romane lesen, Bilder vor Augen, die wir selbst imaginieren und nicht vorgespielt bekommen. (...) Deshalb: Schenkt euren Kindern Bücher statt iPads.“

Friedrich Denk, Deutschlehrer und Schriftsteller, im „Börsenblatt“ vom 17. Dezember 2015





„Die Grenze lückenlos dichtzumachen, das geht nicht. Das hat es auch früher nicht gegeben, als Grenzkontrollen bestanden haben. Wenn jemand über die grüne Grenze wollte, dann ist er rübergekommen. Ich glaube, die Deutschen sind sehr wohl wachsam, auch wenn sie nicht überall Verbrecher wittern. Aber das Mißtrauen steigt.“

Florian Wackerbauer, Oberkommissar und Zugführer der bayerischen Bereitschaftspolizei, in der „Süddeutschen“ vom 18. Dezember 2015





„Staatsvolk und Nation sind unauflöslich miteinander verbunden und konstituieren die Basis einer in sich geschlossenen, homogenen Gesellschaft. (...) An alledem ändern auch jene Versuche nichts, etwa im Zuge der Globalisierung von der ‘postnationalen’ oder ‘multikulturellen Gesellschaft’ zu sprechen. Postnationalität ist eine Chimäre, und Multikulturalität ist nie geeignet, multinationale Identitäten zu begründen. (...) Die Identität einer jeden Nation bedarf aber der stetigen Pflege und permanent erneuernden Selbstvergewisserung. Wer dies vergißt, muß sich fragen lassen, ob er die eigene Nation in ihrer identitätsstiftenden Kraft negieren will. Eine Frage, die die Parteitage von SPD und CDU leider nicht beantwortet haben.“

Rupert Scholz, Staatsrechtler und Ex-Verteidigungsminister (CDU), in der „FAZ“ vom 18. Dezember 2015





„In den Kindergärten feiert man lieber das Lichterfest am Festtag des heiligen Martin und Halloween statt Nikolaus. Dabei stammte der heilige Nikolaus sogar aus der heutigen Türkei. (...) Warum verbergen Christen und christliche Organisationen ihren inneren Kern und ihre religiöse Motivation? Ist es Scham? Ist es Angst vor Anfeindungen? Ist es die Sorge, Nicht- oder Andersgläubige abzustoßen? Ist man selbst nicht mehr davon überzeugt?“

Gudula Walterskirchen, Historikerin, in der Wiener „Presse“ vom 20. Dezember 2015





„‘Wir schaffen das!’ ist ein Mantra, das  (...) nervös macht. Und unter einem Kapitän, der bei Schieflage des Dampfers die Bordkapelle fleißig Walzer spielen läßt, orientieren sich kluge Passagiere lieber zu den Rettungsbooten.“

Dirk Schümer, Europakorrespondent, in der „Welt“ vom 21. Dezember 2015