© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 53/15-01/16 vom 25. Dezember und 1. Januar 2016

Meldungen

Arabischer Frühling: 833 Milliarden Dollar Verlust

DUBAI. Der „arabische Frühling“ hat 833,7 Milliarden Dollar materiellen Schaden angerichtet. Dies geht aus einer Studie hervor, die beim achten Treffen des Arabischen Strategie Forums (ASF) in Dubai vorgestellt wurde. Dem Forumvorsitzenden Mohammed al-Gergawi zufolge wurden bei der Berechnung der Summe die Bruttoinlandsprodukte, die Einnahmen aus dem Tourismus, der Aktienmarkt, die direkten ausländischen Investitionen, der Flüchtlingsaufwand sowie die zerstörte Infrastruktur berücksichtigt. Zwischen 2010 und 2014, so al-Gergawi, sei aufgrund der Instabilität und der terroristischen Angriffe bei der Touristenzahl ein Minus von 103,4 Millionen Personen zu verzeichnen. Neben den finanziellen Schäden seien aufgrund der Auseinandersetzungen zudem mehr als 1,34 Millionen Menschen ums Leben gekommen. (ctw)





Slowenen schmettern Homo-Ehe ab

LAIBACH. Die Mehrheit der Slowenen hat sich in einer Volksabstimmung gegen die Zulassung der Homo-Ehe ausgesprochen. Ein entsprechender Gesetzentwurf von Linken und Liberalen wurde mit 63,5 Prozent der Stimmen abgelehnt. Die Wahlbeteiligung lag bei 36,2 Prozent. Das Referendum wurde nötig, nachdem das Parlament für die Homo-Ehe gestimmt hatte und Kritiker daraufhin genügend Unterschriften für eine Volksabstimmung gesammelt hatten. Das Parlament wollte die Abstimmung per Gesetz verbieten, scheiterte jedoch am Verfassungsgericht. Unterstützt wurden die Gegner der Homo-Ehe von konservativen Verbänden und der Kirche. Kritik wurde vor allem am geplanten Adoptionsrecht für Homosexuelle laut. Seit 2006 können gleichgeschlechtliche Paare eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, die mit der Ehe jedoch nicht gleichgestellt ist. (ho)

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Relikte der Sowjetzeit  sollen nun verschwinden

WARSCHAU. Nach Angaben des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) gibt es in Polen noch 1.300 Denkmäler, Tafeln und Straßennamen, die die kommunistische Gewaltherrschaft glorifizieren. Aufsehen erregte jüngst ein Flachrelief mit dem Bild Josef Stalins, das noch immer in der Außenmauer des sowjetischen Friedhofs in der westpolnischen Kleinstadt Ziebingen (Cybinka) eingelassen ist. Für dessen Entfernung setzen sich das IPN und der staatliche Gedenkstättenrat ein. Ein Gesetzesprojekt zur Umbenennung von Straßen, deren Namen aus der Sowjetzeit stammen, hatte sich im vorherigen Sejm nicht durchsetzen können. „Der amtierende Sejm wird sich garantiert mit einem Gesetz zur Entbolschewisierung des öffentlichen Raums befassen“, versprach der Abgeordnete der Regierungspartei PiS, Michal Dworczyk. (ru)