© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/16 / 22. Januar 2016

Zitate

„Selbstverständlich kann man das Konzept des Nationalstaats für überholt und offene Grenzen für die modernere Lösung halten. Aber dann sollte man auch dazusagen, daß die Solidargemeinschaft diesen Paradigmenwechsel nur mit sehr tiefen Schrammen oder gar nicht überstehen wird.“

Rosemarie Schwaiger , Redakteurin, in „Profil“ vom 16. Januar 2015





„In Deutschland wird die sich abzeichnende Problematik von Anfang an klarer gespürt als anderswo, doch verunmöglicht die eigene Geschichte eine angemessene Artikulation. Nach dem Fiasko der großen Rassereinheit im Dritten Reich darf der Traum multikultureller Vermischung bei Verdacht auf alles Eigene nicht auch noch zuschanden gehen. (...) Während niemand weiß, wann die Frauen in Deutschland sich wieder unbeschwert in den öffentlichen Raum trauen, lernen in jener Silvesternacht auch die hiesigen Männer ihre Lektion, als sie durch schnelle Schläge von ihren Freundinnen getrennt werden. Nachgeborene Brüder aus Syrien zeigen einzigen Söhnen oder gar Kindern, wer hier in Zukunft zu fürchten ist. Auch wenn Medien den Düpierten zu einem Pazifismus gratulieren, der lieber seine bessere Hälfte preisgibt als aufzubegehren, wird das Stillhalten immer als Niederlage in ihnen brennen.“

Gunnar Heinsohn, Soziologe und Ökonom am Nato Defense College, in der „NZZ“ vom 16. Januar 2016





„Deutschland wurde seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie so sprach-, plan- und hilflos regiert wie in den vergangenen Wochen. Merkel weiß nicht, wie viele Flüchtlinge und Migranten ins Land geströmt sind. Merkel legt keinen Masterplan zur Integration der Einwanderer vor. Merkel läßt kein Einwanderungsgesetz vorbereiten. Merkel versteckt sich hinter einer ‘europäischen Lösung’, die sie nicht findet – und zieht zur ‘Bekämpfung der Fluchtursachen’ in einen sinnlosen Krieg. (...) Der Vormarsch des Rechtspopulismus in Deutschland geht zu einem großen Teil auf Merkels Konto. Sie hat in Deutschland einen Politikstil des mentalen Positivismus salonfähig gemacht, der Vertretern demokratischer Parteien die Räume eng gemacht hat für konstruktive Kritik.“

Dieter Schnaas, Chefreporter, in der Onlineausgabe der „Wirtschaftswoche“ am 17. Januar 2016





„Es sind im letzten Jahr ungefähr so viele junge Männer im wehrpflichtigen Alter hereingekommen wie die Bundeswehr und die Nationale Volksarmee zusammen auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges unter Waffen hatten.“

Stefan Aust, „Welt“-Chefredakteur, bei „Anne Will“ am 17. Januar 2016





„Auch die alte radikale Antifa ist wieder da. Die geübten Antifaschisten, die jede Skepsis gegenüber der Eingliederung der guten Million Migranten als braunes Gebräu verteufeln. Die Kritik an Gewalt in und aus Flüchtlingsheimen tabuisieren. Die von Staats wegen aus idealistischen Motiven das Recht brechen. Die die Medien gerne schweigend sähen und der Polizei vorgeben, mißliebige Straftaten doch besser zu den Akten zu legen.“

Dirk Schümer, Korrespondent, in der „Welt am Sonntag“ vom 17. Januar 2016