© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/16 / 22. Januar 2016

CD-Kritik: Axel Rudi Pell
Grundsolide
Thorsten Thaler

Für die eine Hälfte seiner Kritiker ist Axel Rudi Pell so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk, für die andere ist der Bochumer Hardrock- und Heavy-Metal-Gitarrist schrecklich vorhersehbar und also langweilig. Die Wahrheit dürfte irgendwo in der Mitte liegen. Fakt ist, daß der 55jährige Pell spätestens alle zwei Jahre ein neues Studioalbum veröffentlicht; Tatsache ist aber ebenso, daß viele davon sehr ähnlich klingen. Pell ist eben ein grundsolider Riff-Handwerker, der grundsolide Arbeit abliefert.

So bietet auch das aktuelle Werk, „Game of Sins“, gegenüber dem Vorgänger „Into the Storm“ (JF 9/14) keine Überraschungen. Wieder geht es los mit einem Instrumental-Intro, gefolgt von einer abwechslungsreichen Mischung aus Hardrockern, melodischen Metalstücken mit NWOBHM-Anklängen  und Stampfern („Till the World Says Goodbye“), dazu eine Prise Epik und die unvermeidlichen balladesken Momente („Lost in Love“, „Forever Free“) sowie auf dem Digipak als Bonus erneut ein Cover. Diesmal hat sich Axel Rudi Pell den Bob-Dylan-Klassiker „All Along the Watchtower“ in der Fassung von Jimi Hendrix vorgenommen und daraus eine fabelhafte Hardrock-Nummer gestrickt, die zu überzeugen weiß. Anspieltips: der Opener „Fire“ und „Sons in the Night“.

Wer Axel Rudi Pell live erleben will: Im April spielt er neun Konzerte in Deutschland.

Axel Rudi Pell Game of Sins Steamhammer (SVP), Hannover 2016  www.axel-rudi-pell.de