© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/16 / 05. Februar 2016

Umverteiler wollen die 500-Euro-Scheine abschaffen
Die Enteignung kommt
Ronald Gläser

Wieder ein neuer Vorstoß gegen das Bargeld: Politiker wollen den 500-Euro-Schein abschaffen und ein Zahlungsverbot für Beträge über 5.000 Euro erlassen. Das forderte der SPD-Abgeordnete Jens Zimmermann als Maßnahme gegen Geldwäsche und Terrorismus. Auch der EU-Bürokrat Giovanni Kessler von der Anti-Korruptionsbehörde Olaf unterstützt die Abschaffung der 500er-Scheine.

Beide Maßnahmen zielen darauf ab, das Bargeld weiter zurückzudrängen. Schon jetzt gilt in mehreren EU-Staaten eine (niedrige) Höchstgrenze für Bargeschäfte. In Frankreich (1.000 Euro), Griechenland (1.500), Spanien (2.500) oder Italien (3.000) kann kein Bürger mehr einen attraktiven Jahreswagen kaufen und bar bezahlen. Alles muß über Konten abgewickelt werden, damit das Finanzamt es später nachvollziehen kann. 

Unter dem Deckmantel des Anti-Terror-Krieges hat die geldgierige globale Politikerkaste den internationalen Austausch sämtlicher Bankdaten vereinbart und damit ganz nebenbei auch die schönsten Schlupflöcher für ihre Bürger gestopft, die nun kein Geld mehr unbemerkt im Ausland anlegen können. Begleitet wird dies von medialen Hetzkampagnen gegen Bürger, die es wagen, ihr Geld vor dem Zugriff des nimmersatten Kollektivs zu schützen versuchen.

Auch Banker streiten über die Zukunft des Bargelds: Während der Chef der Deutschen Bank erwartet, daß es in zehn Jahren kein Bargeld mehr geben wird, sicherte der Bundesbank-Chef den Deutschen zu, daß sie auch weiterhin mit Bargeld werden bezahlen können. 

Die Angst vieler Sparer davor kommt nicht von ungefähr: Nach der Besteuerung der Auslandskonten fürchten viele Deutsche nun die Enteignung durch Negativzinsen – die es neuerdings auch in Japan gibt – in einer neuen, bargeldlosen Welt. Sollte die Flucht ins Bargeld ebenfalls unmöglich werden, so werden die Negativzinsen vom Randphänomen, das nur Millionäre betrifft, schnell zum Hauptproblem für den Normalsparer.