© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/16 / 05. Februar 2016

Meldungen

Ärzte-Präsident: eGK für Asylbewerber bundesweit

Berlin. Die Bundesregierung führt in diesem Monat einen einheitlichen Ausweis für „Flüchtlinge“ ein. Zugleich soll eine zentrale Datenbank aufgebaut werden, die Fingerabdrücke sowie Informationen zu Religion, Berufsbildung, Gesundheit und Impfungen enthält. Zusätzlich hat das Land Berlin, nach Hamburg, Bremen und Nordrhein-Westfalen, im Januar eine elektronische Gesundheitskarte (eGK) zur kostenlosen ärztlichen Behandlung ausgegeben. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung weist auf die eingeschränkten Leistungsansprüche der eGK hin. Dem Präsidenten der Bundesärztekammer, Frank U. Montgomery, geht diese Fürsorge zu Lasten deutscher Versicherter nicht weit genug. Er fordert daher den uneingeschränkten Leistungsanspruch für Asylbewerber und die bundesweite eGK-Einführung (Deutsches Ärzteblatt, 1-2/16). (dm)

 www.aerzteblatt.de





„Pille für den Mann“     vor dem Durchbruch?

Heidelberg. Die „Pille für den Mann“ scheint durch Mäuse-Experimente japanischer Genetiker und Immunologen der Universität Osaka in greifbare Nähe gerückt zu sein. Diese fanden einen Wirkstoff, der die Geißeln der Samenzellen vorübergehend lähmt. Da die Anwendung der Antibabypille reine Frauensache sei, habe sie sich, wie US-Forscher vom Baylor College of Medicine (Houston) nachwiesen, auf die Familienplanung im globalen Süden kaum ausgewirkt. Die Weltbevölkerung verdoppelte sich seit 1960. Nur ein Verhütungsmedikament für Männer könnte diesen für die Tragfähigkeit des Planeten schwierigen Trend brechen. In den 1960ern etablierte sich die „Pille“ in den Industrieländern als häufigstes Mittel zur Empfängnisverhütung. (Spektrum der Wissenschaft, 12/15). (rs)

 www.spektrum.de





Pflanzenschutzmittel zum Naturschutz besteuern

Baden-Baden. Nachdem Spuren von Glyphosat, von dem in Deutschland jährlich fast 6.000 Tonnen auf Acker- und Rebflächen versprüht werden, sich in Muttermilch fanden und die Weltgesundheitsorganisation das Herbizid 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ einstufte, ist die Debatte über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wieder voll entbrannt. Da eine ordnungsrechtliche Überwachung von 300.000 Landwirten unmöglich sei, so Wissenschaftler vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, könne nur die in Skandinavien und Frankreich schon eingeführte Besteuerung den Mitteleinsatz und das Risikopotential reduzieren. Da die Abgabe die Einsatzmenge um 30 Prozent mindern könne, sei ihre Erhebung „überfällig“ (Zeitschrift für Umweltrecht, 12/15)

 www.zur.nomos.de





Erkenntnis

„Das Glühlampen-Aus ist eine Erfolgsgeschichte. Allerdings hätten die Einsparungen noch größer sein können, wenn die Deutschen schneller auf LED umgestiegen wären.“

Ines Oehme, Spezialistin für Ökodesign und Umweltkennzeichnung, Umweltbundesamt