© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/16 / 12. Februar 2016

Zitate

„Alles auf Erden hat seine Grenzen: auch die Aufnahmekapazität für Asylanten, mit dieser das Asylrecht selbst, das wie jedes Leistungsrecht unter dem Vorbehalt des Möglichen steht. (...) Angesichts der staatlich betriebenen Entgrenzung der Immigration ist Besinnung angezeigt. Die Lösung der importierten Probleme setzt den offenen, allgemeinen, freimütigen Diskurs voraus, der sich durch die Meinungszensur der Gutmenschen aus politischer Klasse und Medien nicht einschüchtern läßt, sich mit Schönrednerei und Migrationskitsch (‘jeder Zuwanderer eine Bereicherung’), mit romantischer Vision (‘Sehnsucht des Volkes nach Vielfalt’), mit Denunziantenwesen der Political Correctness, mit Wahrnehmungsverboten, Denkverboten, Kraftsprüchen nicht abfindet. Seit der Kölner Silvesternacht ist die Zensur zusammengebrochen. Nun dürfen alle mitreden, was Staat und Gesellschaft fairerweise von ihren Zuwanderern erwarten und verlangen dürfen.“

Josef Isensee, Staatsrechtler, in der „FAZ“ vom 4. Februar 2016





„Das Öffnen der Grenzen für die Flüchtlinge war Angela Merkels politischer Alleingang: Es gab keinen EU-Beschluß, der Bundestag wurde nicht gefragt, geschweige denn das deutsche Volk. Sie ist als Kanzlerin einfach vorgeprescht – und bekam anfänglich dafür viel Beifall aus Deutschland und der ganzen Welt. Doch die Sogwirkung, die Merkels Schritt auslöste, hat die Vorstellungskraft vieler gesprengt. Es gibt in den Reihen der CDU schon jetzt Bundestagsabgeordnete, die davon reden, daß es nach der nächsten Wahl einen Untersuchungsausschuß über die Vorgänge im Sommer 2015 geben werde.“

Kay-Alexander Scholz, Hauptstadtkorrespondent, in der Deutschen Welle am 4. Februar 2016





„Ich konstatiere, daß meines Erachtens ein sicherheitspolitisch unhaltbarer Zustand eingetreten ist. Ich erkenne einen staatsgefährdenden Verlust der Wehrhaftigkeit, verbunden mit fehlendem Respekt staatlichen Institutionen gegenüber. (...) Mir steht es nicht zu, Sie in meiner Funktion als Polizeibeamter darum zu bitten, alles in Ihrer Macht stehende zu tun, die nationale Ordnung durch effektive Grenzkontrollen an der deutschen Grenze wiederherzustellen. Dies tue ich als besorgter Familienvater, der seine Kinder in geordneten Verhältnissen aufwachsen sehen möchte.“

N.N., Polizist, in einer vom „European“ veröffentlichten E-Mail an den Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach (CDU), am 8. Februar 2016





„Es gab eine Zeit, da lebten nur Mönche oder Geisteskranke allein. Jetzt lebe ich in einer Stadt, in der ein Drittel der Leute Singles sind. Wer braucht überhaupt noch Familie? Heute ersetzt der Staat die Familie als Sicherheitsnetz. (...) Wir haben systematisch die Familie als Keimzelle der Gesellschaft zerstört, und dann heulen wir, wenn auf Facebook ein Video von einem einsamen Opa kursiert, der sich nach seinen Kindern sehnt. Insofern steht der Familiensinn des Adels für etwas, das in der modernen und dogmatisch liberalen Gesellschaft flöten geht.“

Alexander von Schönburg, Publizist, in der „NZZ“ vom 8. Februar 2016