© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/16 / 12. Februar 2016

Zeitschriftenkritik: Monumente
Denkmale in der Heimat bewahren
Werner Olles

Als größte private Initiative für Denkmalschutz in Deutschland fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) den Erhalt von Denkmalen und ermöglichte so die Restaurierung von rund 5.000 Denkmalen. 1985 gegründet, gibt sie zudem das zweimonatlich erscheinende Magazin für Denkmalkultur in Deutschland Monumente heraus. Die Chefredakteurinnen Christiane Schillig und Carola Nathan betonen im Editorial der aktuellen Ausgabe (Nr. 1 /Februar 2016) , daß der wieder viel diskutierte Begriff „Heimat“ für den Denkmalschutz schon seit jeher ein zentrales Thema war. Und auch dieses Jahr möchte die Stiftung zeigen, „wie wichtig es ist, seine Heimat zu kennen und zu schätzen: das Schloß in der eigenen Stadt, der Zwiebelturm im Dorf oder der Leuchtturm in der weiten Landschaft. Ohne diese Denkmale ist unser Zuhause unvollständig.“

So sind der Aachener Dom, das Mittelrheintal, die Völklinger Hütte und die Fachwerkstadt Quedlinburg für viele Menschen typisch deutsche Orte. Als Ausdruck unserer Geschichte prägen sie das Bild unserer Heimat. Monumente plädiert dafür, „diesen Schatz für kommende Generationen zu bewahren. Nicht nur, weil diese historischen Orte gern besucht werden, sondern weil die Zeugnisse aus der Vergangenheit einen wichtigen Teil unserer Identität ausmachen.“ Besonders jetzt, wo Welterbestätten durch Krieg und Terror zerstört werden, sollten wir uns glücklich schätzen, unser Kulturgut zu erhalten. Der Stiftung liegt dabei besonders „das Kleine im Großen am Herzen: das Bürgerhaus im Stadtensemble oder die Kirche am Rande der touristischen Pfade.“ 

Seit 1990 konnte die Stiftung mit Hilfe von über 200.000 Förderern die beachtliche Summe von über 40 Millionen Euro für deutsche Welterbestätten einsetzen. Auch in diesem Jahr möchte die DSD wieder Denkmale der Unesco-Welterbeliste mit einer Förderung unterstützen. Diesem Anliegen dient auch der Aufmacher über die Dynastie der Ernestiner, die machtpolitisch in Deutschland zwar kaum in Erscheinung getreten ist, deren freiheitliche Geisteshaltung jedoch Europa und unsere heutige Gesellschaft geprägt hat. Unter ihrem Schutz wirkten beispielsweise Martin Luther, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller, Wilhelm Hegel und Johann Gottlieb Fichte. Förderprojekte der DSD in ernestinischen Herrschaftsgebieten sind unter anderem die Stadtkirche Sankt Peter und Paul in Weimar, die Orangerie des Schlosses Friedenstein in Gotha, die prachtvolle Orgel in Schloß Altenburg, das 1878 von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha erbaute erste Krematorium im deutschsprachigen Raum in Gotha und die Kavaliershäuser im Ehrenhof des Schlosses Belvedere in Weimar.

Weitere Beiträge befassen sich mit der barocken Dorfkirche von Katharinau, mit der Stiftskirche im oberpfälzischen Waldsassen und der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Falkenburg, dem Sitz der Edelherren zu Lippe.

Kontakt: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Schneewegstr. 1, 53113 Bonn. Das Jahresabo für sechs Ausgaben kostet 36 Euro. 

 www.denkmalschutz.de