© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/16 / 12. Februar 2016

Meldungen

Roger Willemsen mit 60 Jahren verstorben

HAMBURG. Der Buchautor und Fernsehmoderator Roger Willemsen ist vergangenen Sonntag im Alter von 60 Jahren verstorben. Bekannt wurde er als Moderator der Interviewreihe „0137“ beim Bezahlsender Premiere. Für die unverschlüsselt ausgestrahlten Gespräche erhielt er den Adolf-Grimme-Preis mit Gold. Später moderierte er die ZDF-Talkshow „Willemsens Woche“ und die Sendung „Literaturclub“ des Schweizer Fernsehens. Willemsen schrieb zudem unter anderem essayistische Reisebücher („Deutschlandreise“, „Afghanische Reise“, „Die Enden der Welt“) und las Hörbücher ein. Zuletzt veröffentlichte er 2014 den Bestseller „Das Hohe Haus“ (S. Fischer). Dafür hatte er ein Jahr lang den Parlamentsbetrieb im Deutschen Bundestag von der Besuchertribüne aus verfolgt. 1955 in Bonn geboren, hatte Willemsen Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte studiert und mit einer Arbeit über Robert Musil promoviert. Wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag (JF 34/15) erhielt er die Diagnose, an Krebs erkrankt zu sein. (tha)





TU Dortmund schließt „Raum der Stille“

DORTMUND. Nach Ärger um die Nutzung eines Raumes für Gebete und Meditation hat die Technische Universität Dortmund ihren „Raum der Stille“ geschlossen. Muslimische Studenten hatten die Einrichtung eigenmächtig für ihre Zwecke umfunktioniert. Das sei jedoch nicht zulässig, begründet das Rektorat seine Entscheidung auf der Internetseite der Universität. Nutzer des Raumes hatten sich darüber beschwert, daß ein Großteil abgetrennt und dort islamische Gebetsteppiche und Koran-Exemplare ausgelegt worden seien. In ihrem Brief verweist die Universität auf die Nutzungsordnung, wonach der „Raum der Stille“ weltanschaulich und religiös neutral zu halten sei: „Religiöse Symbole, Zeichen oder Ähnliches dürfen nicht aufgestellt oder angebracht werden.“ Zudem habe es Beschwerden darüber gegeben, daß Studentinnen am Eingang von muslimischen Männern darauf hingewiesen worden seien, daß sie nur Zugang zu dem kleineren Teil des Raumes hätten. Das sei ein Verstoß gegen das Gebot der Gleichbehandlung von Mann und Frau, so das Rektorat. In der Vergangenheit hatten Muslime Frauen bereits mit Flugblättern in dem Raum darauf aufmerksam gemacht, daß sie Kopftücher zu tragen und auf Parfüm zu verzichten hätten. Der „Raum der Stille“ soll künftig für Lehre und Forschung oder als Baby-Raum genutzt werden. (idea/JF)





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Werbespruch des in Neumünster ansässigen Medizintechnik-Unternehmens tantum AG