© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/16 / 26. Februar 2016

Meldungen

Euro-Verschuldung „eine tickende Zeitbombe“

BERLIN. Der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, rechnet mit einer neuen Krisenwelle. „In vielen Ländern hat der Finanzsektor große Schwächen, und in den Schwellenmärkten nehmen die Finanzrisiken zu“, erklärte Ohoven im Unternehmermagazin Der Mittelstand. Betriebe und Bürger der Eurozone hätten Schulden in Höhe von 180 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung aufgehäuft. „In den USA sind es, den Staat eingerechnet, sogar 300 Prozent“, so der BVMW-Chef. Die Länder der Eurozone säßen auf faulen Krediten von 900 Milliarden Euro. „Das ist eine tickende Zeitbombe“, warnte Ohoven. Der Scheinaufschwung sei vor allem der exzessiven EZB-Geldpolitik, dem niedrigen Ölpreis und der Kauflaune zu verdanken. „Der Einzelhandel meldet Umsatzzuwächse wie zuletzt vor 15 Jahren, auf dem Höhepunkt der New-Economy-Euphorie. Nur: das wird nicht ewig so bleiben. Dann kommt das böse Erwachen.“ (fis)

 www.bvmw.de





Asylkosten: Ökonomen für Neuverschuldung

MÜNCHEN. Die Mehrheit der deutschen Ökonomen sieht den gegenwärtigen Asylbewerberzustrom eher skeptisch, nur 23 Prozent rechnen mit wirtschaftlichen Vorteilen. 76 Prozent befürworten eine Sicherung der Grenzen des Schengenraums. Das ergab eine neue Umfrage des Ifo-Instituts unter 220 Wirtschaftsprofessoren für das Ökonomenpanel, das zusammen mit der FAZ erstellt wurde. Um die kurzfristigen Asylausgaben zu finanzieren, plädieren 45 Prozent für Neuverschuldung. Steuererhöhungen (36 Prozent), eine Anhebung des Rentenalters (22 Prozent) oder eine Kürzung der Sozialausgaben (21 Prozent) finden hingegen weniger Anklang. (fis)

 www.ifo.de