© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/16 / 08. April 2016

Zahl der Einbrüche auf Rekordniveau gestiegen
Armutszeugnis der Politik
Christian Schreiber

Für Kriminelle war 2015 ein wirklich gutes Jahr, wirft man einen Blick auf die polizeiliche Statistik. Für Haus- und Wohnungsbesitzer offenbart sie Erschreckendes. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist auf ein neues Rekordniveau gestiegen. 

Die Zahlen gewähren auch eine schlichte Erkenntnis: In denjenigen Bundesländern, in denen in den vergangenen Jahren ein großer Personalabbau bei der Polizei stattgefunden hat und in denen die Beamten Tausende von Überstunden vor sich her schieben, sind die Zahlen am stärksten gestiegen. Stellvertretend seien hier Hamburg und Nordrhein-Westfalen genannt. Im Freistaat Bayern, wo die christsoziale Landesregierung traditionell ein anderes Verständnis von Recht und Ordnung hat, sank die Zahl der Brüche. 

Hinter vorgehaltener Hand bestätigen Ermittler, daß die alarmierenden Fakten auch mit der EU-Osterweiterung und der Flüchtlingskrise zu tun haben. Verläßliche Zahlen über die Herkunft der Täter könne man nicht benennen, da nur zwanzig Prozent aller Einbrüche aufgeklärt würden. Laptops, Mobiltelefone und leichte Flachbildschirme sind eben einfacher zu transportieren als der Röhrenfernseher der achtziger Jahre. Deswegen gehen die meisten Einbrüche schnell über die Bühne. Und das Risiko, erwischt zu werden, ist – auch dank fehlender Grenzkontrollen – nur gering. Ein Armutszeugnis für diese Republik.