© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/16 / 08. April 2016

Meldungen

Thüringen: SPD kritisiert Ramelow 

Erfurt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) ist mit seinem Angebot, bis zu 2.000 Flüchtlinge aus Idomeni aufzunehmen, beim Koalitionspartner SPD auf Kritik gestoßen. „Man sollte nicht das Schicksal von Flüchtlingen für die eigene Profilierung nutzen“, sagte der stellvertretende SPD-Landeschef Carsten Schneider der Thüringer Allgemeinen. Ramelow habe „falsche Hoffnungen genährt und ein Signal gesetzt, das mißverstanden wird“, warnte Schneider. „Wir wissen spätestens seit der Grenzöffnung im September 2015 und den Selfies der Bundeskanzlerin, daß so etwas als Aufforderung zur Massenflucht interpretiert werden kann.“  Der Ministerpräsident habe nicht für die Sozialdemokraten gesprochen. „Deutschland sollte nicht den Eindruck erwecken, als könne es die Probleme der ganzen Welt lösen“, verdeutlichte Schneider. (ms)

Farbanschlag auf 





Haus von Akif  Pirincci 

BONN. Mutmaßliche Linksextreme haben sich zu einem Farbanschlag auf das Haus des Buchautors Akif Pirincci bekannt. Unter dem Namen „kranke Sau“ veröffentlichten sie ein Bekennerschreiben auf dem linksextremen Portal Indymedia. „In den Morgenstunden des 1. Aprils wurde das Haus von Akif Pirinçci verschönert. Das Türschloß verklebt. Bis bald“, schrieben die Autoren. Pirincci vermutet, daß die Täter aus dem Umfeld des linken Buchladens „Le Sabot“ in der Bonner Altstadt stammen. Als Reaktion auf den Anschlag antwortete Pirincci auf Facebook: „Liebe Freunde, die mein Haus verschönert haben, euer Tun soll nicht umsonst gewesen sein. Meine Fans von der Hools- und Motorradclub-Szene werden euch in den nächsten Wochen einen Besuch in eurem Treffpunkt Buchladen ‘Le Sabot’ abstatten, um dort ganz viele Bücher einzukaufen. Vielleicht auch nach Ladenschluß“, kündigte Pirinçci an. (ls)





Dreieinhalb Jahre Haft für Iraker 

HOF. Das Amtsgericht Hof hat einen 22 Jahre alten Iraker wegen sexueller Nötigung und vorsätzlicher Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der zuständige Richter bezeichnete das Urteil laut Bayerischem Rundfunk als verhältnismäßig hart. Der Iraker hatte am Neujahrsmorgen eine 29 Jahre alte Frau im oberfränkischen Hof angesprochen und plötzlich gegen eine Hauswand gedrückt, ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen und zwischen die Beine und an die Brust gefaßt. Die Frau setzte sich nach Angaben der Polizei zur Wehr und rief um Hilfe. Wenige Minuten später konnte der Mann in Tatortnähe festgenommen werden. Die Frau trug unter anderem Blutergüsse davon. Als besonders verwerflich wertete der Richter, daß der Täter aus seinem Heimatland vor Gewalt geflohen sei, in Deutschland aber selbst Gewalt anwandte. Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Haft gefordert. (ls)