© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/16 / 08. April 2016

Meldungen

USA: „Auf Kredit Ware aus China importiert“

Cambridge. Das US-Handelsbilanzdefizit mit China hat dramatische Auswirkungen auf die Beschäftigung. Allein von 1999 bis 2011 seien „zwischen zwei und 2,4 Millionen Arbeitsplätze durch chinesische Importkonkurrenz verlorengegangen“, erklärte der US-Ökonom David Autor in der FAZ. Die Chinesen hätten das Defizit finanziert, indem sie US-Staatsanleihen kauften: „Amerika hat quasi auf Kredit von China Ware aus China importiert. Die Amerikaner verloren ihre Arbeitsplätze und fanden keinen Ersatz in anderen Branchen“, erläuterte der Arbeitsmarktforscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die betroffenen US-Arbeiter mußten auf Einkommen verzichten, „viele wurden frühpensioniert, arbeitsunfähig und waren auf Sozialhilfe angewiesen“, so Autor. Die Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Bernie Sanders würden diesen Ärger nur kanalisieren. „Die amerikanischen Arbeiter haben 35 lausige Jahre hinter sich. Ich wundere mich, daß der Ärger nicht viel größer ist.“ Das US-Handelsbilanzdefizit mit China betrug 2015 366 Milliarden Dollar. (fis)

 economics.mit.edu





Kühne für „Eindämmung der Zuwanderung“

Hamburg. Der Gründer der Hamburger Kühne Logistics University, der Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne, hält den Vorschlag von Uni-Präsident Thomas Strothotte, Arabisch zum Schulpflichtfach zu machen, „für völlig abwegig“. Vielleicht sei der Hintergrund, daß Strothotte „Kanadier und in einem Schmelztiegel aus verschiedenen Nationen aufgewachsen ist“, sagte der Chef von Kühne+Nagel der Welt. Deutschland müsse den Zuzug begren­zen: „Im Augenblick sind die Zahlen gerade noch verkraftbar. Aber wenn aus einer Million Flüchtlingen zwei Millionen werden, kann sich das ändern“, so der 78jährige Anteilseigner der HSV Fußball AG. „Ich bin im Prinzip für eine Eindämmung der Zuwanderung. Unterschiedliche Kulturen und Religionen beeinflussen uns bereits heute schon sehr stark. Sollte noch ein weiterer Strom von Einwanderern aus Afrika zu uns kommen, würde das eine noch ganz andere Dimension erreichen.“ (fis)

 www.the-klu.org





Zahl der Woche

11.171 Fachkräfte aus Drittstaaten wanderten in den ersten drei Quartalen 2015 mit der „Blauen Karte EU“ in Deutschland ein. Hauptherkunftsländer waren Indien (20,4 Prozent), China (8,1 Prozent), Rußland (7,8 Prozent), die Ukraine (5,9 Prozent) und Syrien (4,4 Prozent). (Quelle: Ausländerzentralregister)