© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/16 / 15. April 2016

Haltungsnote
Der „Echo“ als Symbol
Lukas Steinwandter

Wann hört ihr auf, eure Heimat zu hassen / Wenn ihr euch ihrer schämt, dann könnt ihr sie doch verlassen“: Es sind Zeilen wie diese, die der Südtiroler Rockband Frei.Wild oftmals Ärger eingebracht haben. Als „Rechtsrocker“, gar als „Nazi-Band“ wurden sie verschrien, linke Parteien versuchten Konzerte der Deutschrocker zu verhindern, Antifas rissen ihre Plakate von den Wänden.

Nach mehreren Nominierungen und einem Ausschluß gewannen die patriotischen Musiker vergangene Woche einen „Echo“ in der Kategorie Rock/Alternative National. Frontmann Philipp Burger betonte in seiner Dankesrede: „Dieser Preis soll als Symbol für Standhaftigkeit, Durchhaltevermögen und Widerstand gegen Engstirnigkeit und Ausgrenzung dienen.“ Ihr musikalischer Werdegang beweist Standhaftigkeit. Seit ihrer Gründung 2001 stürmten sie mehrmals die deutschen und österreichischen Charts. Ihr politisches Durchhaltevermögen knickte in jüngster Vergangenheit indes ein. Im August distanzierte sich die Band medienwirksam nicht nur von „Fremdenfeindlichkeit“, sondern auch von Pegida und AfD. Trotz der Distanzierungen ist ihnen der „umstrittene“ Ruf geblieben. Wenn Frei.Wild diesen auch nicht gänzlich loswerden wird – nun haben sie wenigstens einen „Echo“.