© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/16 / 22. April 2016

Meldungen

Teure Digitalisierung der Energiewende

BERLIN. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) warnt vor weiter steigenden Stromzusatzkosten. Der Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Energiewende sehe einen „ungerechtfertigten Eingriff in die Verbrauchersouveränität“ vor, heißt es in einer Stellungnahme zum geplanten Zwangseinbau von digitalen Stromzählern („Smart Metern“, JF 49/15). Obwohl intelligente Meßsysteme auf Haushaltsebene kaum Nutzen stifteten, lege das Gesetz die Grundlagen für einen „Full-Rollout“ für alle privaten Endverbraucher. Ein Recht auf Zustimmung oder Ablehnung sei nicht vorgesehen. „Es kann nicht sein, daß Verbraucher einfach zum Einbau von Smart Metern verdonnert werden“, erklärte VZBV-Chef Klaus Müller. Der Verband fordert Regierung und Bundestag dazu auf, bei einem Verbrauch von unter 6.000 Kilowattstunden ein Zustimmungsrecht einzuführen. Privathaushalte mit einem höheren Verbrauch müßten ein Widerspruchsrecht bekommen (Opt-out). Die Kosten für „Smart Meter“ können bis zu 100 Euro pro Jahr betragen. (fis)

 vzbv.de





„Paradebeispiel moderner Sklaverei“

BRÜSSEL. Für die Europäische Transportarbeiterföderation (ETF) sind die Arbeitsbedingungen osteuropäischer Fernfahrer ein „Paradebeispiel moderner Sklaverei“. Lohn- und Sozialdumping seien in der Branche, die in der EU elf Millionen Beschäftigte zählt, allgegenwärtig. „Die Fahrer aus Rumänien oder Bulgarien werden über Wochen und Monate eingesetzt und müssen buchstäblich auf ihren Führerständen leben“, kritisiert Marion Carstens von der Verkehrsgewerkschaft EVG. „Irgendwann werden sie dann per Bus nach Hause gekarrt, damit sie mal kurz ihre Familien sehen können.“ (fis)

 www.etf-europe.org