© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/16 / 22. April 2016

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Die Macht der Clans“, JF 16/16

Kein Aufstand, nirgends

Deutschland, ein Land der Dichter und Denker, dem vor dem Ersten Weltkrieg noch mehr Nobelpreisträger angehörten als der ganzen übrigen Welt, ist inzwischen verkommen zum kriminellen Einbrecherparadies, in welchem der Staat immer mehr seine Fähigkeit verliert, seine Bürger zu schützen, verkommen zum Puff Europas und dem in Europa isolierten hemmungslos islamgefluteten Merkel-Staat, in welchem in absehbarer Zeit mehr Moslems als Christen leben werden, einem der größten Waffenexporteure der Welt, in welchem das Niveau der Bildung ständig und ununterbrochen weiter sinkt, einen Tiefststand erreicht, den es noch nie gegeben hat! Warum läßt das deutsche Volk sich das alles gefallen? Warum steht es dagegen nicht auf?

Dr. Georg Meinecke, Kiel




Fehlende Integrationspflicht

Seit Beginn der Bundesrepublik Deutschland war im GG-Artikel 16 das Recht verankert, politisch Verfolgten einen Anspruch auf Asyl zu gewähren. Dies war das Ergebnis der jüngsten deutschen Geschichte. Denen, die das Glück hatten, vor dem NS-Terror zu fliehen, wurde in vielen Ländern Zuflucht gewährt, allerdings mußten die Flüchtlinge bestehende Rechts- und Gesellschaftsverhältnisse anerkennen. In Deutschland indes fehlte von Anfang an eine Pflicht für Asylbewerber, unser geltendes Recht zu respektieren. Nur so konnten sich in westdeutschen Großstädten die moslemischen Parallelgesellschaften bilden.

Dieter von Kopp, Görlitz






Zu: „Von der Satire zur Staatsaffäre“ von Thorsten Hinz, JF 16/16

Ein beschämender Vorgang

„Da fällt es schwer, keine Satire zu schreiben“, schrieb einst ein römischer Satiriker. Ein türkischer Präsident fühlt sich beleidigt, und eine deutsche Kanzlerin sieht sich bemüht, Satire zu bewerten. Ein einmaliger und zugleich beschämender Vorgang in einer Demokratie. Man kann über Jan Böhmermann geschmäcklerisch richten, darf man sogar, lieber Herr Erdogan. Ansonsten gilt der Satz von Karl Kraus für unsere Gesellschaft: „Satiren, die der Zensor versteht (Ich ergänze: Und gut findet ...), werden mit Recht verboten.“ Wenn überhaupt, hat Satire eine Grenze nach „unten“, aber nie nach „oben“! Der große Philosoph Harald Schmidt hat sich daran immer gehalten!

Chris Dasch, Otterstadt




Erdogan färbt ab

Unsere Kanzlerin war noch vor kurzem immer in der ersten Reihe (siehe die Manifestation nach den Anschlägen in Paris), bei Böhmermann kuscht sie dagegen. Dabei formulieren die Franzosen um den Faktor Hundert satirisch weitaus brutaler. Welche erbärmliche Heuchelei, nur um den unsäglichen „Deal“ Europas mit einem der übelsten Potentaten zu befriedigen! Es zeigt sich eben doch: So was kommt von so was.

Dr. med. Jörg Mutschler, Naila




Politisch korrektes Kabarett

Wie wäre wohl die Reaktion der deutschen Medien und der deutschen Öffentlichkeit, wenn Herr Böhmermann sein „Schmähgedicht“ der Bundeskanzlerin wegen ihrer Flüchtlingspolitik oder gar Herrn Netanjahu, dem israelischen Ministerpräsidenten, wegen seiner Palästinenserpolitik gewidmet hätte?

Dr. Csaba Láng, Freiburg




Beleidigungsparagraph veraltet

Es ist fast zum Totlachen, daß ausgerechnet Erdogan sich so schwer beleidigt fühlt. Daran sieht man deutlich, was für Menschen die türkischen Machthaber sind. Dort werden die Menschenrechte mit Füßen getreten, kritische Journalisten und Schriftsteller ins Gefängnis geworfen, Kurden und Christen verfolgt. Und dann soll Böhmermann juristisch zur Verantwortung gezogen werden? Der Paragraph über die Straftat der Beleidigung eines ausländischen Regierungschefs gehört abgeschafft, denn etliche Regierungschefs der Gegenwart und der Vergangenheit sind oder waren scheußliche Verbrecher.

Dr. Bruno Galante, Bad Oeynhausen






Zu: „Schauprozeßstelle der furchtbaren Juristen“ von Björn Schumacher, JF 16/16

Nicht des Teufels General

Autor Schumacher irrt gewaltig bezüglich des Grafen Schwerin. Dieser war niemals General, sondern Oberleutnant der Reserve! Er war unter anderem Ordonanzoffizier bei von Witzleben in Paris und später im OKW, diente vor allem als Verbindungsmann zwischen den militärischen und zivilen Gruppen. 

Markus Krämer, Allendorf






Zum Schwerpunktthema: „Der Held vom Feld“, JF 15/16

Unsoziale Marktwirtschaft

Nein, es ist nicht die Entfremdung zwischen den Landwirten und den Verbrauchern. Es ist die „soziale Marktwirtschaft“, die wir alle so sehr lieben. Es sind die Konzerne, die den Preis bestimmen in „Kooperation“ mit deren Lobbyisten in den zuständigen Bundesministerien und Politikern im Deutschen Bundestag, welche sich außerstande sehen, nachhaltige und salomonische Entscheidungen zu treffen, die Erzeugern und Konsumenten gleichermaßen ihre Lebensgrundlagen sichern.

Wolfgang Jörgens, Harztor






Zu: „Mit Toleranz den Haß überwinden“ von Volker Keller, JF 15/16

Ein dialektisches Dilemma

Das ist das Dilemma im Islam: Einerseits ist der Koran das seit Ewigkeit gültige Wort Allahs, andererseits strotzt er von Widersprüchen. Deshalb können sowohl die „Islamisten“ sich als auch die „Islambeschwichtiger“ jeweils die passenden Verse aus den Suren heraussuchen. Die erwähnte Sure 49 (Al-hugurat „Die Gemächer“) sollte man im Zusammenhang mit der Sure 48 (Al-fath „Der Sieg“ oder „Der Erfolg“) im ganzen lesen. Eine Selbstbeweihräucherung des Propheten par excellence. 

Der Autor Keller erwähnt das „scharfe Rechtsgutachten“ von „120 Theologen“ (genaugenommen waren es 126), mit dem diese „2014 mit der Terrororganisation ins Gericht“ gegangen seien. Diese Gelehrten werfen in diesem „Offenen Brief an al-Baghdadi und ISIS“ den Terroristen „Rosinenpickerei“ aus dem Koran vor; etwas makaber, Mordaufrufe als „Rosinen“ zu bezeichnen! Selbst betreiben sie aber auch „Cherry-Picking“, wenn sie etwa aus der Sure 2 (al-Baqarah „Die Kuh“ zwar die Verse 190 und 193 erwähnen, aber wohlweislich den Vers 190 in bezug auf die Ungläubigen – das sind wir, Juden, Christen, Atheisten – auslassen: „Und erschlagt sie, wo immer ihr auf sie stoßt.“ Dieser Mordaufruf steht auch in Sure 4 (an-Nisa „Die Frauen“) gleich zweimal (Verse 89 und 91) und sinngemäß in Sure 9 (at-Tawbah „Die Buße“ (Vers 5). Das Schlimme ist ja, daß alle die Beschwichtiger und Relativierer über den „ach so friedlichen Islam“ reden, aber den Koran nicht gelesen haben, wie ich immer wieder bei Gesprächen feststellen muß.

Dr. phil. Friedrich Lederer, Bad Reichenhall






Zu: „Hinfort mit dem Imperialisten!“ von  Richard Stoltz, JF 15/16

Mehr Respekt in Namibia

Bei einem Besuch in Windhuk 1997 staunte ich nicht schlecht über die dortigen, nach deutschen Kaiserreich-Größen benannten Straßen, zum Beispiel Kaiser-, Bismarck- und Roon-Straße. Die Regierung unter Nujoma hatte wohl damals (noch) mehr Respekt vor Historie und Realitätssinn als heutige britische und deutsche Bilderstürmer.

Eberhard Koenig, Baiern






Zu: „Auf die Freiheit hoffen“ von Sebastian Hennig, JF 15/16

Letzte Ruhe in französicher Erde

Mit großem persönlichen Interesse las ich diese Filmbesprechung, in der es um deutsche Kriegsgefangene in Dänemark geht. Der jüngere Bruder meines Vaters, der 1940 mit seiner Familie von Argentinien „heim ins Reich“ kam und gleich eingezogen wurde, überlebte den Krieg und kam in amerikanische Gefangenschaft. Die Amerikaner lösten gleich nach Kriegsende 1945 das Lager auf und übergaben die deutschen Gefangenen den Franzosen. In deren berüchtigtem Lager mußten sich die Gefangenen an den Händen fassen und wurden in Ketten in die Minenfelder getrieben. Auch den Bruder meines Vaters hat es zerfetzt. Er liegt nun in französischer Erde. Seine Witwe hat sich und die beiden Kinder in der späteren DDR mühsam mit schweren Waldarbeiten über Wasser gehalten. Das sind die wahren Schicksale.

Helga Reintrock, Idstein/Taunus






Zu: „Neue Nahrung für die Präventivkriegsthese“ von Heinz Magenheimer, JF 15/16

Bestätigung für Viktor Suworow

Die bemerkenswerte Rezension über das Buch von Bernd Schwipper („Deutschland im Visier“) bestätigt die Publikationen Viktor Suworows: „Der Tag M“ und „Der Eisbrecher“. Auch der Rezensent selbst hatte schon in seinem Buch „Entscheidungskampf 1941“ die sowjetischen Kriegsvorbereitungen überzeugend dargestellt. Demnach war Stalin dabei, eine gigantische Armee aufzustellen, die gemäß ihrer strategischen Zielsetzung nicht für die Verteidigung, sondern für den Angriff respektive Überfall geplant war. Inwieweit die deutsche Führung über die Dimension der sowjetischen Bedrohung tatsächlich unterrichtet war, ist ein entscheidender Punkt zur Unterstützung der Präventivkriegsthese.

Ernst Hildebert Kratzsch, Rosengarten






Zum Schwerpunktthema: „Europa an der Grenze“, JF 14/16

Neuer Wege, neue Terroristen

Das Abkommen ist ein Flop, der nur Erdogan nützt. Er kann seine Terroristen jetzt nach Deutschland abschieben. Mit diesem verantwortungslosen Vertrag hat die Regierung Merkel Deutschland zum kommenden Kriegsschauplatz gemacht. Dieser Deal ist auch keinesfalls eine Lösung der Zuwanderungskrise. Die Immigranten kommen jetzt über andere Länder in unser Land.

Herbert Gaiser, München






Zu: „‘Dies zu ignorieren ist gefährlich’“, im Gespräch mit James Laurence, JF 14/16

Ohne Erkenntnisgewinn

Zu den geläufigsten Weisheiten Adornos zählt jene von der „Abdrosselung des Denkens“ durch empirische Sozialforschung. Ihre Resultate könne selbst „die bescheidenste Vernunft vorwegnehmen“. Dies gilt überwiegend für das Gespräch mit Dr. Laurence, auch wenn sich Moritz Schwarz in der ersten Hälfte des Interviews bemüht, den Advocatus Diaboli zu geben. Die Zeugen der sich auflösenden sozialen Bindung sind all jene Menschen, in deren Wohnquartiere kulturfremde Menschen eine subjektive Dominanz gewinnen. Sollte Ende dieses Jahres der Titel der schwächsten Interviews ausgelobt werden, steht dieses wohl mit zur ersten Wahl.

Stephan Wupper, München






Zu: „In Schoßhunde verwandelt“ von Thorsten Hinz, JF 14/16

Naive und realitätsfremde Politik

Es ist wirklich unglaublich, wie naiv und realitätsfremd die große Mehrheit der deutschen Politiker agiert, wenn es um den Islam geht. Denn trotz seit Jahren überall klar sichtbarer Beweise wollen diese Demokraten partout nicht wahrhaben, daß der Islam die einzige unter den Weltreligionen ist, die die Einheit von Kirche und Staat vorschreibt, also jeglicher Säkularisierung ihre Berechtigung abspricht. Damit ist der Islam zugleich eine politische Ideologie, die unser freiheitlich-demokratisches Abendland gefährdet. Aus seiner göttlichen Bestimmung heraus ist dem Islam daher auch grundsätzlich jegliche Selbstkritik untersagt – sie für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen zwingend einzufordern, ist illusorisch. Der Islam wird, sobald die Zahl seiner in Deutschland lebenden Anhänger eine signifikante Stärke erreicht hat, mehr und mehr sein wahres Gesicht zeigen und beginnen, seine politische Ideologie im Land umzusetzen. Derzeit haben wir bis zu sechs Millionen Muslime im Land, mit den Flüchtlingen dürfte deren Zahl inzwischen auf sieben Millionen angewachsen sein. 

Ich kann daher nur hoffen, daß die neue Alternative zu den etablierten Parteien, die demokratische AfD, es schaffen wird, hier zumindest ein nachhaltiges, durchsetzungsstarkes Gegengewicht aufbauen zu können.

Dr. Ralph Koch, Friedrichshafen






Zu: „Den Mächtigen auf die Finger schauen“ von Wolfgang Kaufmann, JF 14/16

Nur Bautzen war bürgerlich

Als gebürtige Oberlausitzerin sächsisch-schlesischer Herkunft freue ich mich besonders über diesen Beitrag, der die so oft verkannten Sachsen würdigt. Vieles wäre noch zu ergänzen. Bemerkenswert erscheint mir, daß das auch als „rotes Königreich“ bezeichnete Sachsen schon im 19. Jahrhundert an der Spitze des damaligen gesellschaftlichen Fortschritts spazierte: Bei den Reichstagswahlen 1874 kam jede fünfte für die Sozialdemokratie abgegebene Stimme aus Sachsen. Nicht nur Walter Ulbricht, auch August Bebel, Wilhelm Liebknecht und Gustav Stresemann waren Sachsen. Sensationell waren dann die Reichstagswahlen von 1903, als die SPD in 22 von insgesamt 23 Wahlkreisen siegte – nur Bautzen brachte es auf eine bürgerliche Mehrheit.

Renate Krahl, Pfarrerin i.R., München




Sachsen haben eine andere Fahne

Für manchen mag es eine Petitesse sein, es ist jedoch ein wichtiger Fakt. Die Farb­reihenfolge bei Flaggen , besonders bei Länderflaggen, ist wichtig und deren Verdrehung oder falsche Reihenfolge besitzt manchmal echte, meist nicht gutgemeinte Aussagekraft. Daher – als geborener und überzeugter, immer stolzer Sachse – komme ich nicht umhin, Wolfgang Kaufmann darauf hinzuweisen, daß die sächsische Flagge Weiß-Grün ist, nicht Grün-Weiß!

Tobias Große, Bad Rothenfelde