© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/16 / 29. April 2016

Meldungen

Beweise für Hannibals Alpenquerung entdeckt

Heidelberg. Im Jahre 218 v. Chr. marschierte der karthagische Feldherr Hannibal mit 50.000 Fußsoldaten, 9.000 Reitern und 37 Elefanten von Marokko über Spanien und Frankreich nach Italien, um dort Krieg gegen Rom zu führen. Dabei ist bis heute unklar, auf welchem Wege der Troß über die Alpen zog. Meist wird aber vermutet, daß die Route über den Col de Clapier führte. Dahingegen meinte der britische Zoologe Gavin Rylands de Beer schon in den fünfziger Jahren, Hannibal habe den deutlich schwierigeren, 2.947 Meter hohen Col de la Traversette in den Cottischen Alpen gewählt. Und genau diese These wurde jetzt auch durch eine Forschergruppe um den kanadischen Geomorphologen Bill Mahaney von der Universität Toronto untermauert (Online-Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft, 8. April 2016). Die Wissenschaftler fanden in Moortümpeln unweit des letztgenannten Passes dicke Ablagerungen von Tierdung, dessen Alter 2.200 Jahre beträgt und der offenbar von Pferden stammt, die sich sonst nicht in der Region aufhalten. (wk)

 www.spektrum.de





Das Alte Testament lag schon um 580 v. Chr. vor

Washington. Das Alte Testament besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Texte, welche teilweise wohl schon im 9. Jahrhundert v. Chr. entstanden, wobei jedoch unklar ist, wann diese dann zu einem Gesamtwerk kompiliert wurden. Die Debatte hierüber erhält nun durch die Forschungsergebnisse von Shira Faigenbaum-Golovin und Eliezer Piasetzky von der Universität Tel Aviv neue Nahrung: Wie deren Analyse von rund 100 beschriebenen Tonscherben (Ostraka) aus dem Fort von Arad im Süden Judäas ergab, konnten um 600 v. Chr. offensichtlich bereits sehr viele Offiziere, aber auch einfache Soldaten vermittels des Mediums Schrift kommunizieren (Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States vom 13. April 2016). Daraus ergibt sich die Möglichkeit, daß das Alte Testament schon vor der Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch die Babylonier im Jahre 586 v. Chr. vorlag. Der damals überraschend hohe Grad der Alphabetisierung spricht jedenfalls dafür. (wk)

 www.pnas.org





Erste Sätze

Meine Arbeit an diesem Buch begann in einer anderen Zeit, in einem anderen Land, in einem anderen Leben.

Alfred W. McCoy: Foltern und foltern lassen. 50 Jahre Folterforschung und -praxis von CIA und US-Militär, Frankfurt/M. 2005




Historisches Kalenderblatt

1. Mai 1976: Bei der Demontage einer Selbstschußanlage „SM 70“ an der innerdeutschen Grenze bei Lauenburg wird Michael Gartenschläger von DDR-Grenzsoldaten in einen Hinterhalt gelockt und 

gezielt und ohne Vorwarnung erschossen.