© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/16 / 06. Mai 2016

Meldungen

Schulbuchverlag verfälscht AfD-Positionen

BRAUNSCHWEIG. Die Alternative für Deutschland (AfD) wolle „Muslime schikanieren“, „Frauen zurück an den Herd“ schicken, „Staatsmedien aufbauen“, „Kinder früher ins Gefängnis“ stecken und setze sich für „mehr Schadstoffe“ ein. Dies behauptet der Schulbuchverlag Schroedel in einem Arbeitsblatt, das deutschlandweit an Schüler ab der siebten Klasse verteilt wird. „Die Lehrer, die mit solchen Handreichungen arbeiten, verletzen das Neutralitätsgebot im Amt in besonderem Maße“, sagte der baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple der JUNGEN FREIHEIT. Er hatte das Unterrichtsmaterial mit einem Facebook-Foto öffentlich bekannt gemacht. Räpple spricht von „staatlicher Propaganda“ gegen die AfD. Derartige Handreichungen seien „nur noch als kriminell“ zu bezeichnen, empört sich der 34jährige. Auch AfD-Parteichef Jörg Meuthen zeigte sich entsetzt über die Arbeitsblätter des Braunschweiger Verlages. „Wir fordern angesichts derartiger Unterrichtsinhalte, daß an Schulen endlich wieder gelernt wird und unsere Kinder nicht Opfer politischer Indoktrination werden.“ Der Schroedel-Verlag weist die Kritik zurück. „Ziel des fraglichen Arbeitsblattes zur AfD war es, Schülern die Widersprüchlichkeit zwischen den Interessen des Wählerklientels und den Inhalten des AfD-Programms aufzuzeigen“, rechtfertigte sich ein Sprecherin gegenüber der Braunschweiger Zeitung. Das Arbeitsblatt will der Verlag nicht zurückziehen. (JF)





Preisbindung gilt auch für E-Bücher

BERLIN. Die Preisbindung für elektronische Bücher (E-Books) ist ab sofort gesetzlich verankert. Der Deutsche Bundestag beschloß vergangene Woche eine entsprechende Änderung des Buchpreisbindungsgesetzes mit Wirkung zum 1. September. Die Neuregelung stellt zudem klar, daß die Preisbindung auch für grenzüberschreitende E-Book-Verkäufe aus dem Ausland an Kunden in Deutschland gilt. Damit sollen Umgehungen der Preisbindung ausgeschlossen werden. Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, begrüßte die Entscheidung: „Eine Kultur- und Wissensgesellschaft braucht die Buchpreisbindung. (…) Wer Bücher – gleichgültig in welcher Erscheinungsform – allein den Gesetzen des Marktes unterordnet, der liefert auch die Inhalte den Marktgesetzen aus.“ Eine „reine Bestsellerkultur“ lasse keinen Raum „für Nischenthemen, Experimente und kulturelle Vielfalt“. (JF)





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