© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/16 / 06. Mai 2016

Meldungen

DGB-nahe Stiftung will Medien stärker regulieren

Berlin. Die Otto-Brenner-Stiftung will der ungeschützten Berufsbezeichnung „Journalist“ auf den Pelz rücken. Das DGB-nahe Institut hat ein Papier („Journalist oder Animateur – ein Beruf im Umbruch“) herausgegeben, in dem die Autoren Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz folgendes fordern: Es sei an der Zeit, Journalismus als ordentlichen Ausbildungsberuf zu etablieren. „Nur wer diese Ausbildung erfolgreich absolviert hat, soll sich Journalist nennen dürfen“, so die beiden Wissenschaftler. Bei Verstößen solle die Lizenz vom Staat entzogen werden wie bei Ärzten oder Rechtsanwälten. Bislang ist diese Berufsbezeichnung in Deutschland frei, um den Zugang zum Journalismus und die Ausübung des Rechts auf Pressefreiheit nicht unnötig einzuschränken. (rg)

 www.otto-brenner-stiftung.de





Mehr Videoaufnahmen aus Gerichtssälen

Berlin. Künftig könnten Urteilsverkündungen im deutschen Fernsehen übertragen werden. Ein Gesetzesentwurf des Justizministeriums sieht vor, das Verbot für Aufnahmen in Bundesgerichten zu lockern. Es besteht seit 1965 und wird strikt angewandt. Während in anderen ländern wie den USA ganze Verhandlungen mitgeschnitten werden, dürfen in Deutschland Aufnahmen nur vor der Verhandlung gemacht werden, für die zudem oftmals eine Genehmigung erforderlich ist. Der Richterverband lehnt Aufnahmen ab und hat durchgesetzt, daß die Neuregelung nur in Kraft tritt, wenn die vorsitzenden Richter die Aufnahmen untersagen können. In anderen Gerichten könnten dann Tonaufnahmen angefertigt werden, die für Medienvertreter in Nebenräume übertragen werden – eine Reaktion auf den Streit rund um die Akkreditierungen beim Münchner NSU-Prozeß. (rg)





Arte stoppt kritische Doku über den Fall Magnitski

Strassburg. Arte hat die Ausstrahlung eines Filmes über den russischen Steuerberater Sergej Magnitski gestoppt. Er soll nun inhaltlich und juristisch geprüft werden. Magnitski war ein russischer Steuerberater, der für einen amerikanischen Investmentbanker arbeitete. Er starb 37jährig in einem Moskauer Gefängnis. Der Fall belastete das amerikanisch-russische Verhältnis. Der Film setzt sich kritisch mit Magnitski auseinander. (rg)