© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/16 / 13. Mai 2016

Meldungen

Brasiliens WM-Erbe: Luftverschmutzung steigt

São Paulo. Die Fußball-WM 2014 hat in Brasilien nicht die damit verbundenen hohen wirtschaftlichen Erwartungen erfüllt. Das Weltereignis habe die ökologischen Probleme des von Korruptionsaffären geschüttelten Schwellenlandes nur verschärft und allseits offengelegt, berichten Lateinamerika-Experten der Rosa-Luxemburg- und der Heinrich-Böll-Stiftung aus São Paulo und Rio (iz3w, 353/16). So gab es 2010 in Rio noch keine, 2014 aber bereits 14 Warnungen wegen erhöhter Feinstaubkonzentrationen. Die Luftverschmutzung nehme im ganzen Land zu. Ohnehin liege der brasilianische Grenzwert mit 150 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter deutlich über der 50-Mikrogramm-Obergrenze der Weltgesundheitsorganisation. Immerhin seien in São Paulo jetzt Anreize für die Fortbewegung zu Fuß und per Fahrrad geschaffen und die Höchstgeschwindigkeit für PKW reduziert worden. (ck)

 www.iz3w.org/





Fleischfabrik: Weniger CO2 und Energiebedarf

WIEN. EU-Vorgaben umsetzend, hat Österreich seit 2015 ein Energie-Effizienzgesetz (EEffG). Es verpflichtet Großunternehmen zu teuren Energiemanagementmaßnahmen, um so zur Senkung des CO2-Ausstoßes beizutragen. Wie Tobias Pröll und David Wöß vom Wiener Institut für Verfahrens- und Energietechnik am „Fallbeispiel Fleischproduktion“ zeigen (Ernährung, 40/16), sei das umstrittene EEffG eindeutig keine Belastung, sondern biete erhebliche Wettbewerbsvorteile. So weist die von ihnen untersuchte optimierte Abwärmenutzung einer Fleischfabrik in Utzenaich im Innviertel weit jenseits der EEffG-Vorgabe von 20 Prozent eine Halbierung der CO2-Emission aus – unter gleichzeitiger Reduktion des Stromeinsatzes um 21, des Erdgasverbrauchs um 82 Prozent. (rs)

 www.ernaehrung-nutrition.at





Erste Hilfe für Kranke, die an Eßstörungen leiden

KÖLN. Magersucht ist nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde (DGPPN) unter allen seelischen Erkrankungen diejenige mit der höchsten Sterblichkeitsrate. Denn Eßstörungen, unter denen junge Frauen vielfach häufiger leiden als männliche Altersgenossen, münden oftmals im Suizid. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat daher jetzt eine Adreßdatenbank eingerichtet, die Anlaufstellen für Angehörige und Kranke ausweist, die an Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating-Störungen leiden. Zudem betreibt die BZgA ein Internetportal, das sich sowohl an Eltern von übergewichtigen Kindern und Jugendlichen als auch an interessierte Fachkräfte richtet. (dg)

 www.bzga-essstoerungen.de

 www.bzga-kinderuebergewicht.de





Erkenntnis

„Der Klimawandel wird die Lebensumstände im Nahen Osten und in Nordafrika weiter deutlich verschlechtern. Langandauernde Hitzewellen und Sandstürme werden viele Gebiete unbewohnbar machen, was zum Migrationsdruck beitragen wird.“

Panos Hadjinicolaou, Umweltprofessor am Cyprus Institute in Nikosia