© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/16 / 20. Mai 2016

Meldungen

„Crowd Worker“ ein Feuilleton-Phänomen

BERLIN. Der christlich orientierte Ökonom Gert Georg Wagner hält die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Angestelltenverhältnis nicht für ein Auslaufmodell. Vieles, was über „Crowd Worker“ oder die „Gig Economy“ gesagt werde, sei „eher ein Phänomen des Feuilletons“, erklärte das Vorstandsmitglied des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW-Wochenbericht 19/16). „Nach der Jahrtausendwende war ein Anstieg insbesondere bei Soloselbständigkeit und geringfügiger beziehungsweise unregelmäßiger Nebenbeschäftigung zu beobachten. Mittlerweile kann man aber davon ausgehen, daß dieser Anteil seit Jahren konstant ist“, so Wagner. Die Soloselbständigkeit sei sogar zurückgegangen. Der Anteil der befristeten Beschäftigung liege seit 2000 konstant bei etwa zwölf bis 13 Prozent. „Die vielfach diskutierte Leiharbeit macht nur etwa zwei Prozent aller Erwerbstätigen aus“, erläuterte der VWL-Professor. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse kämen seit 2000 allerdings häufiger vor. Die soziale Vorsorge für Selbständige müsse verbessert werden, sie sollten daher in die gesetzliche Unfall- und Rentenversicherung einbezogen werden. (fis)

 www.diw.de





Umverteilung zwischen den Euroländern

KÖLN. Der frühere Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, hat die EZB-Geldpolitik scharf kritisiert. Kredite würden kaum über Spargelder finanziert, sondern „die Banken schaffen das in den Kreditverträgen vereinbarte Geld selbst“, so der Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute in der FAS. Deutschland sei wegen seines gesamtwirtschaftlichen Sparüberschusses ein Verlierer der Niedrigzinspolitik, „während andere Euroländer mit Spardefiziten die Gewinner sind“. Da sich der Kreditzins nicht mehr frei am Markt bilde, sondern wesentlich von der Zinspolitik der Zentralbank beeinflußt werde, „führt die EZB-Politik zur Umverteilung von Einkommen und Vermögen zwischen den Euroländern“. (fis)

 www.fvs-ri.com





Zahl der Woche

Mit elf Milliarden Euro erzielte das Handelsunternehmen Würth, Weltmarktführer im Bereich Montage- und Befestigungsmaterial, 2015 den größten Umsatz seiner Geschichte. Das Betriebsergebnis lag bei 525 Millionen Euro. In Deutschland stieg der Umsatz um 4,5 Prozent. Die ausländischen Würth-Gesellschaften wuchsen um 12,9 Prozent. (Quelle: www.wuerth.com)