© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/16 / 03. Juni 2016

Meldungen

Linksextreme zünden Barrikaden an

Berlin. Linksextremisten haben sich zu einer Gewaltorgie in Berlin bekannt. In der Nacht zu Sonntag hatten mehrere Vermummte in Berlin-Mitte ein Hotel, eine im Bau befindliche Wohnanlage, mehrere Autos, den Energieversorger Vattenfall und einen Supermarkt angegriffen. Sie legten Feuer, warfen Brandsätze, Teerflaschen sowie Steine und setzten acht Fahrzeuge in Brand. Mehrere Schaufenster wurden zertrümmert. Man habe „ein Stelldichein“ gegeben, „um unsere Wut über Ausgrenzung, Vertreibung, Kontrolle und Verachtung gegenüber einer Stadt der Reichen mit Farbe, Steinen und Feuer sichtbar zu machen“, schrieben die Täter auf der linksextremen Internetseite Indymedia. Die „Luxusneubauten“ stünden für eine Stadtentwicklung „zugunsten der Reichen und zeigen offenkundig die Trennung in Teilhabende und Ausgeschlossene“, beklagten die Extremisten im Internet. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) verurteilte die Anschläge. „Es ist schier unbegreiflich, wie Gewaltchaoten in unserer Stadt immer wieder versuchen, mit ihren Scharmützeln unser friedliches Zusammenleben zu stören“, teilte Henkel am Sonntag mit. (krk)





„Identitäre “ im Visier des Verfassungsschutzes

DÜSSELDORF. Die Verfassungsschutzbehörden haben die Identitäre Bewegung ins Visier genommen. „Einige Landesämter schauen sich die Identitären inzwischen genauer an, weil dort die Schwelle für eine Beobachtung erreicht ist“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, der Rheinischen Post. „Wir haben festgestellt, daß sie in verschiedenen Bundesländern von reinen Internetaktivitäten zu Verabredungen im realen Leben übergegangen sind“, begründete der 53jährige. Dagegen hob Maaßen erneut hervor, daß die AfD kein Objekt der Beobachtung sei. Er lehne es ab, seine Behörde als „Hilfstruppe der etablierten Parteien“ zur Verfügung zu stellen, sagte er dem Blatt. „Wir können nicht der Konkurrenzschutz in einer Frage sein, die als politische Auseinandersetzung über Positionen geführt werden muß.“ (ls)





Deutsche fordern Abkehr von Merkels Türkei-Deal

Berlin. Die Mehrheit der Deutschen steht dem türkischen Präsidenten Erdogan mit großem Mißtrauen gegenüber. Nur acht Prozent von ihnen halten einer aktuellen Emnid-Umfrage im Auftrag des Senders N24 zufolge Erdogan für einen Demokraten. 83 Prozent sprechen ihm diese Eigenschaft ab. Nur neun Prozent der Befragten meinen, Erdogan sei ein verläßlicher Partner der EU in der Flüchtlingspolitik, 85 Prozent der Befragten glauben dies nicht. Etwa 31 Prozent plädieren demnach dafür, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) solle bei der Lösung der Asylkrise weiterhin vorrangig auf die Türkei setzen. 59 Prozent sprachen sich dagegen aus. (vo)