© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/16 / 03. Juni 2016

750 ehemalige Muslime getauft
Auszeichnung: Die Stephanus-Stiftung ehrt den Berliner Pfarrer Gottfried Martens für seinen Einsatz für christliche Flüchtlinge
(idea/JF)

Für seinen Einsatz für Christen, die in deutschen Flüchtlingsunterkünften unter Übergriffen durch Muslime leiden, ist Pfarrer Gottfried Martens mit dem Stephanus-Preis ausgezeichnet worden. Er betreut die zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) gehörende Dreieinigkeitsgemeinde in Berlin-Steglitz. Der Preis ist nach dem Diakon der christlichen Urgemeinde, Stephanus, benannt, der als erster Märtyrer wegen seines Bekenntnisses zu Jesu gesteinigt wurde. Der Gründer der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen, Wolfgang Link, überreichte den mit 1.000 Euro dotierten Preis am 28. Mai in Berlin. Link sagte in seiner Laudatio, Martens habe in besonderer Weise auf die Schikanen gegen Christen in deutschen Flüchtlingsheimen medial, politisch als auch gesellschaftlich hingewiesen.

Die Dreieinigkeitsgemeinde in Berlin-Steglitz gilt als Hochburg ehemaliger Muslime, die zum Christentum übergetreten sind. Zur Gemeinde gehören etwa 1.200 Flüchtlinge. Die meisten stammen aus Afghanistan und dem Iran. 750 von ihnen hat Martens selbst getauft. Dem deutschen Staat wirft Martens vor, beim Schutz von Minderheiten unter den Flüchtlingen zu versagen. Er halte es für sinnvoll, die nichtmuslimische Minderheit getrennt unterzubringen. Angesichts von Hunderten Übergriffen sei es unfaßbar, daß immer noch von „Einzelfällen“ die Rede sei. In seiner Dankesrede beklagte Martens, daß auch die beiden Volkskirchen die Probleme drangsalierter Christen nicht ernst genug nähmen. Zugleich wandte er sich gegen jede Form von Rassismus.

Die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen steht der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit Sitz in Frankfurt am Main nahe. Sie will auf die „Verletzung des Rechts auf Religionsfreiheit aufmerksam machen und die Hintergründe aufklären“, heißt es in den Statuten der Stiftung. 

Kontakt:  Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen, c/o Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Borsigallee 9, 60388 Frankfurt am Main. Telefon: 069 / 42 01 08-0