© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/16 / 10. Juni 2016

Meldungen

Preise für Kleeberg und Martin Meyer

WEIMAR. Der Schriftsteller Michael Kleeberg (56) hat vor einer politischen Instrumentalisierung von Künstlern gewarnt. „Gefährlich wird es für die künstlerische Freiheit und Autonomie, wenn Gesinnungen und Meinungen des Menschen das Schiff seiner Kunst kapern“, warnte Kleeberg vergangenen Sonntag in seiner Dankrede anläßlich der Verleihung des Literaturpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung an ihn. Er kritisierte, daß die politische Rechte wie die Linke Künstler und Geist für ihre Zwecke mißbrauchten. „Ich weiß nicht, was ich widriger finde, die Schnödrigkeit der einen oder die schamlose Instrumentalisierung der anderen.“ Kleeberg erhielt die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Romane und Erzählungen. Seine „literarische Meisterschaft“ liege in „ebenso eleganten wie eindringlichen Gesellschaftsporträts unserer Gegenwart“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Die Laudatio auf Kleeberg hielt der Intendant der Staatsoper Unter den Linden, Jürgen Flimm. In der Frankfurter Paulskirche hat ebenfalls am Sonntag der Publizist und langjährige Feuilleton-Chef der Neuen Zürcher Zeitung, Martin Meyer, den mit 20.000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis 2016 erhalten. (tha)

 www.kas.de

 http://boerne-stiftung.de





Neue Ausstellung: Geschichte im Spielfilm

BERLIN. „Inszeniert – Deutsche Geschichte im Spielfilm“ lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Donnerstag dieser Woche im Bonner Haus der Geschichte zu sehen ist. Gezeigt werden unter anderem Drehbücher, Plakate, Preise und Requisiten sowie zahlreiche Filmausschnitte aus Kino- und Fernsehproduktionen seit 1945 zu sieben ausgewählten Themenfeldern: „Zweiter Weltkrieg“, „Holocaust“, „Widerstand“, „Flucht, Vertreibung, Integration“, „Wirtschaftswunder“, „Linksterrorismus“ und „DDR im Film nach 1989“. Unter den über 500 Exponaten befindet sich auch die Uniform, die Tom Cruise als Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Film „Operation Walküre“ (2008) trug. Die Schau geht bis zum 15. Januar 2017. (tha)

 www.hdg.de





Kleist-Museum erhält eine neue Direktorin

FRANKFURT/ODER. Neue Direktorin des Kleist-Museums in Frankfurt/Oder wird die Historikerin und Germanistin Hannah Lotte Lund. Sie folgt am 15. August Wolfgang de Bruyn, der in den Ruhestand tritt. Hannah Lotte Lund, 1971 in Flensburg geboren, hat über den Berliner „Jüdischen Salon“ um 1800 promoviert und gilt als Spezialistin für Literarische Netzwerke und die Kulturgeschichte der „Kleist-Zeit“. (tha)

 www.heinrich-von-kleist.org