© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/16 / 10. Juni 2016

Haltungsnote
Auf dem Teppich geblieben
Curd-Torsten Weick

Industriekletterer von Beruf, Boxer und nebenbei Trainer für Jugendliche im Berliner Boxclub Olympia 75. Maximilian Diehns Herz brennt für den Kampfsport. Er ist nicht nur Kumpel der Boxhoffnungen Enrico Kölling und Tyron Zeuge – letzterer will am 16. Juli Boxweltmeister im Super-Mittelgewicht werden –, sondern verdrängte Udo Lindenberg von der Spitze der offiziellen deutschen Album-Charts.

Unter dem Künstlernamen Kontra K schwimmt der 28jährige Charlottenburger seit 2013 auf der Welle des Erfolgs. Sein fünftes Soloalbum „Labyrinth“ übertrifft nun alles. Doch Rapper Diehn bleibt auf dem Teppich. Vor allem aber will er seinem Sohn vermitteln, daß man etwas Handfestes erlernen muß. Nur Quatschen und Musikmachen reiche nicht. Schnell kann alles vorbei sein, erklärt er im Gespräch mit dem Onlineportal rap.de. „Klar ist Kontra K ein Straßenrapper aus Berlin, aber er ist anders als die anderen“, schreibt seine Plattenfirma Four Music. Was Diehn gegenüber rap.de bestätigt. Gern hätte er in den siebziger oder achtziger Jahren gelebt: „Da war es noch cool. Da bist du rausgegangen, hast dich gekloppt – und trotzdem konntest du hinterher ein Bier zusammen trinken. Heute wirst du niedergestochen.“