© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/16 / 17. Juni 2016

Meldungen

Le Pen kritisiert lasche Antiterrorpolitik 

MAGNANVILLE. „Das Blutbad des Polizistenehepaares vor dessen Baby ist ein Verbrechen zuviel. Der unerbittliche Kampf gegen den Islamismus muß endlich beginnen“, schimpfte Marine Le Pen, Vorsitzende des Front National, angesichts der jüngsten Ereignisse in Frankreich. Ein 25jähriger IS-Anhänger hatte am Montag einen 42jährigen Polizisten vor seiner Wohnung durch neun Messerstiche in den Bauch getötet. Anschließend hatte sich der Täter in der Wohnung des Opfers verbarrikadiert, wo er auch die Ehefrau umbrachte. Allein der dreijährige Sohn überlebte. Beim Zugriff durch die Polizei starb der Täter, der bereits vor 2011 aufgrund diverser Gewaltdelikte und zuletzt 2013 wegen Beihilfe zur Planung von Attentaten verurteilt wurde. Präsident François Hollande verurteilte den „feigen“ Mord und betonte, daß Frankreich einer sehr „großen terroristischen Bedrohung“ gegenüberstehe. (kp)





Ankara setzt erwünschte Visumfreiheit aufs Spiel 

ANKARA. Der neue türkische Ministerpräsident Binali Yildirim hat unterstrichen, daß die von der EU geforderte Änderung der Anti-Terror-Gesetze niemals in Frage komme. Eher, so der Nachfolger des zurückgetretenen Ahmet Davutoglu, der bis 22. Mai die EU-Beitrittsverhandlungen geführt hatte, werde Ankara das Abkommen über die Aufhebung der Visapflicht im Zuge des „Flüchtlingsdeals“ (JF 20/16) scheitern lassen. Der 1. Juli 2016 als Stichtag für die Aufhebung des Visazwanges für türkische Bürger steht somit in Frage. (ctw)





SVP: Christoph Blocher warnt vor Front National 

Bern. Der SVP-Chefstratege Christoph Blocher hat sich in einem Gespräch mit dem Sonntagsblick besorgt über den „Siegeszug der Extremisten“ sowohl in Europa als auch den USA gezeigt. Ihm sei zwar ein Präsident Donald Trump nicht unheimlich, jedoch das Phänomen dahinter. Das Erstarken dieser Bewegungen zeige, daß die Bürger den Glauben an die etablierten Politiker verloren hätten, so der Vizepräsident der Schweizerischen Volkspartei. Dies müsse zu denken geben. „Dank der direkten Demokratie und der SVP“ sei es in der Schweiz „zum Glück noch nicht so weit gekommen.“ Kritisch sieht der 75jährige vor allem den Front National (FN). Denn dieser sei nicht nur für nationale Selbstbestimmung, sondern auch sozialistisch: „National und sozialistisch – ein problematisches Gemisch“. Die SVP habe zwar auch immer für eine souveräne Schweiz gekämpft, jedoch als „liberal-konservative Partei“. Es sei SVP-Politikern dennoch nicht verboten, mit Vertretern des FN, der AfD oder Ukip zu sprechen. Er rate dabei zur „Zurückhaltung“. „Die Gefahr, instrumentalisiert zu werden“, sei groß. (ctw)