© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/16 / 15. Juli 2016

Meldungen

Ruprecht Polenz: Ohne    Staatsfunk droht Diktatur

BERLIN. Der ehemalige Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates, Ruprecht Polenz (CDU), hat den Sender gegen Vorwürfe zu großer Staatsnähe verteidigt. „Viele haben leider vergessen, daß das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem als Reaktion auf die verheerenden Wirkungen der Hugenberg-Presse in der Weimarer Republik und die Gleichschaltung aller Medien in der Nazi-Zeit eingeführt wurde“, schrieb er in einem Beitrag für den Tagesspiegel. Aus diesem Grund sei es unersetzlich. Auch die Rundfunkgebühren seien nicht zu hoch. „Qualitätsfernsehen und Qualitätsjournalismus sind für eine funktionierende Demokratie systemrelevant.“ Polenz war seit 2000 Mitglied und seit 2002 Vorsitzender des ZDF-Fernsehrates. Am vergangenen Freitag endete seine Mitgliedschaft in dem Gremium. (ho)





Ulfkotte kritisiert Facebook-Zensur

Rottenburg am Neckar. Facebook hat den Publizisten Udo Ulfkotte gesperrt. Der Kopp-Verlag vermutet, dies hänge mit den asylkritischen Büchern seines Autors zusammen. „Man schaltet kritische Stimmen einfach ab – und ich bin zufällig eine dieser politisch eher unbequemen Stimmen“, sagte Ulfkotte. Er werde sich diesem Druck nicht beugen. „Man suggeriert den Bürgern, daß es Demokratie gibt und Meinungs- und Pressefreiheit. Aber wehe, einer will diese angeblichen Rechte auch kritisch wahrnehmen, dann wird der Knüppel rausgeholt.“ (ho)





Döpfner zum neuen BDZV-Chef gewählt

BERLIN. Der Vorstandsvorsitzende des Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, ist zum neuen Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) gewählt worden. Die Organisation vertritt nach eigenen Angaben 298 Tageszeitungen sowie 13 Wochenzeitungen. 2012 vertrat der Verband noch 333 Tageszeitungen. „Die Digitalisierung stellt die Zeitungsbranche vor existentielle Herausforderungen“, sagte Döpfner nach der Wahl. Es brauche einen Verlegerverband, „der das Printgeschäft mit Leidenschaft pflegt und gleichzeitig das digitale Zukunftsgeschäft innovationsfreudig gestaltet“. Döpfner folgt auf Helmut Heinen, der den BDZV zuvor 16 Jahre geführt hatte. (ho)