© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/16 / 22. Juli 2016

Meldungen

Namibia verlangt Reparationen 

WINDHUK. Namibias Präsident Hage Geingob hat nach Angaben der Allgemeinen Zeitung „ernsten Anstoß“ an der Entscheidung der Bundesregierung genommen, keinerlei Reparationen zahlen zu wollen. Zudem kritisierte er die Aussage des deutschen Sondergesandten Ruprecht Polenz, der derzeit über eventuelle Entschädigungsleistungen verhandelt und verkündet hatte, Bargeld könne definitiv nicht fließen. Im Vorfeld hatte Berlin signalisiert, den „Kolonialkrieg“ in Deutsch-Südwestafrika, also die Niederschlagung des Aufstands der Herero und Nama im Jahre 1904, als „Völkermord“ anzuerkennen und eine formelle Entschuldigung leisten zu wollen. Zugleich hieß es, dieser Schritt werde keine automatischen Rechtsfolgen bewirken, was die Zahlung von Reparationen betreffe. Allerdings bot Berlin an, die Entwicklungshilfe aufzustocken sowie in eine deutsch-namibische „Zukunftsstiftung“ investieren zu wollen. Doch dies wiederum empfinden  diverse „Opferverbände“ in Namibia als Affront. (wk)

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Nigeria: Muslimischer Mob verwüstet Kirche  

Juleja. Eine Gruppe von rund 200 muslimischen Jugendlichen hat nach dem islamischen Freitagsgebet in der vergangenen Woche  eine katholische Kirche in Juleja verwüstet und den Altar und Kirchenfenster zerstört. Nach Informationen der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mißhandelte und vertrieb der Mob das Wachpersonal und die auf dem Kirchengelände lebenden Seminaristen und die anwesenden Kirchgänger. Die Gewalttat ereignete sich rund 40 Kilometer nordwestlich der nigerianischen Hauptstadt Abuja in der gut 200.000 Einwohner zählenden Stadt im Bundesstaat Niger. Niger gehört zu den zwölf nigerianischen Bundesstaaten, die in den Jahren 1999 bis 2001 offiziell die Scharia einführten. Seither sind nach Angaben der IGFM im Norden Nigerias tausende Menschen von Islamisten getötet worden. (ctw)

 www.igfm.de





Datenbank zur Erfassung von Haßpredigern 

Brüssel. Belgien richtet eine zentrale Datenbank mit den Namen und sämtlichen Angaben zu islamistischen Haßpredigern ein. Sie soll eine bessere Kommunikation zwischen allen zuständigen Diensten ermöglichen, berichtet der Onlinedienst flanderninfo.be. Zudem soll es künftig möglich sein, Haßpredigern den Paß zu entziehen oder ihnen ein Visum zu verweigern. Seit dem Aufkommen der Terrororganisation Sharia4Belgium hätten zwar verschiedene Dienste aktiv Haßprediger verfolgt, doch die Informationen seien dann häufig in den verschiedenen Abteilungen hängengeblieben, so der Staatssekretär für Asyl und Migration, Theo Francken. (ctw)