© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/16 / 22. Juli 2016

Meldungen

„Viele mit sehr niedrigem Qualifikationsniveau“

KÖLN. Der Migrationsexperte Wido Geis sieht die Arbeitsmarkt­integration von Asylsuchenden skeptisch. Seit Frühjahr 2015 hätten laut Bundesagentur für Arbeit zwar nur 30.000 anerkannte Asylbewerber eine Stelle gefunden, aber „das ist auf jeden Fall ein Erfolg“, erklärte der 35jährige Senior Economist des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in einem Interview mit der Deutschen Welle. Daß 130.000 hingegen arbeitslos gemeldet sind, liege daran, „daß die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt Zeit braucht“, so Geis. Man wisse, daß „viele Menschen mit einem sehr niedrigen Qualifikationsniveau zu uns kommen. Das ist ein Bereich, in dem der deutschen Wirtschaft eigentlich genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen“, so der IW-Experte. Viele Flüchtlinge brächten „auch keine in Deutschland gesuchten Qualifikationen mit“. Ein Problem sei, die Menschen davon zu überzeugen, einen Beruf zu erlernen: „Das ist sehr schwierig“, klagt Geis. „Dazu kommt, daß es in Ländern, aus denen die Menschen fliehen, diese Art der beruflichen Bildung überhaupt nicht gibt und der Wert von Berufsausbildungen nicht erkannt wird.“ (fis)

 www.iwkoeln.de/





Lehrlinge wählen meist traditionelle Berufe

DÜSSELDORF. Traditionelle Berufe dominierten auch 2015 den Ausbildungsmarkt. Das ergab eine Auswertung des statistischen Landesamtes von Nordrhein-Westfalen. Von den 303.681 Personen, die im dualen System eine berufliche Ausbildung aufnahmen, wählten 57 Prozent der weiblichen und 38,5 Prozent der männlichen Lehrlinge jeweils einen der zehn am weitesten verbreiteten Ausbildungsberufe in NRW. 12.252 weibliche Azubis absolvierten eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement, gefolgt von medizinischen (9.285) und zahnmedizinischen Fachangestellten (7.644). Bei den jungen Männern lag der Kfz-Mechatroniker (12.150) vorn, gefolgt von Industriemechanikern (9.027) und Elektronikern (7.917). Bei den 7.767 ausländischen weiblichen Auszubildenden setzten die meisten auf Zahnmedizin (1.293), Medizin (1.155) und das Friseurhandwerk (735). (fis)

 www.it.nrw.de/





Zahl der Woche

2,5 Millionen Unfälle zählte die Polizei 2015 auf deutschen Straßen. Das waren 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei starben 3.459 Personen – 82 mehr als 2014. 1970 gab es noch 21.332 Verkehrstote. 1991 war jeder sechste Verkehrstote 65 oder älter, 2015 schon jeder dritte. (Quelle: Statistisches Bundesamt)