© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/16 / 29. Juli / 05. August 2016

Meldungen

Natura 2000 in Bayern: Zielführende Umsetzung

STUTTGART. Bei einer Veranstaltung in Bayerns Brüsseler EU-Vertretung haben sich der Landesbund für Vogelschutz und der Bayerische Jagdverband für eine verbesserte Umsetzung des europäischen Naturschutznetzwerkes „Natura 2000“ ausgeprochen. Die neue Koalition von Jägern und Vogelschützern wurde zwar vom Bayerischen Bauernverband und der Lobby der Wald- und Grundbesitzer verdächtigt, nunmehr rigorose ordnungsrechtliche Maßnahmen zu ihren Lasten forcieren zu wollen, darf sich aber der einmütigen Unterstützung der CSU-Landesregierung erfreuen. Wie in Brüssel gefordert, müsse jetzt mehr Geld und Personal in eine „zielführende Umsetzung“ der Natura-2000-Managementpläne und eines Schutzgebietsmonitoring fließen, auch um dem Netzwerk im ländlichen Raum mehr Akzeptanz zu verschaffen (Naturschutz und Landschaftsplanung, 6/16). (dm) 

 ec.europa.eu





Wasserbauingenieure im Technizismus gefangen?

FREIBERG. Zu den Hauptursachen der ökologischen Misere in Schwellenländern zählt das unterentwickelte Umweltbewußtsein ihrer Eliten. Dies bestätigt ein Bericht der Freiberger Hydrogeologin Franziska Steinbruch, die seit 2014 als Gastprofessorin am Indian Institute of Technology Madras (IITM) Wasserressourcenmanagement lehrt. Nachhaltigkeit sei in Indien ein Fremdwort. Ihre Studenten hätten gutes Theoriewissen, aber keinen Sinn für saubere, unverbaute Flüsse. Man wolle Wassermangel primär technizistisch beheben, durch Staudämme und ein subkontinentales Kanalsystem, das Himalayawasser in den Süden umleite. Technologisch und nicht durch nachhaltige Bewirtschaftung solle die Wasserqualität gehoben werden – wenn ökonomisch „der große Sprung nach vorn“ gelungen sei (Deutsche Universitäts-Zeitung, 7/16). (ck)

 tu-freiberg.de





Cannabis auf Rezept nur eine Übergangslösung

BERLIN. 2017 soll ein Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften in Kraft treten, das die Verschreibung von Cannabis erlaubt. Die suchterzeugende Droge auf Rezept, die heute schon in Schmerzambulanzen verstärkt nachgefragt werde, sei „kein Wundermittel“, warnt die Bundesapothekerkammer (BAK). Daher sollte es, auch wenn dann nicht mehr das jährich 800 Ausnahmegenehmigungen erteilende Bundesinstitut für Arzneimittelsicherheit, sondern der Arzt über die Cannabis-Indikation entscheidet, bei der restriktiven Praxis bleiben. Das Gesetz biete nur eine Übergangslösung, bis die Forschung mit Cannabisprodukten Fertigarzneimittel zur Verfügung stelle. (Deutsches Ärzteblatt, 26/16). (dm)

 abda.de





Erkenntnis

„Tierschutz hat seinen Preis, der Verbraucher muß dafür mehr bezahlen. Deshalb fordern wir eine ehrliche Kennzeichnung, gerade wenn Produkte aus dem Ausland kommen und nicht unseren hohen Tierschutzstandards entsprechen.“

Christian Meyer, grüner Agrarminister von Niedersachsen