© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/16 / 12. August 2016

Meldungen

Flüchtlingsreferendum auf gutem Weg

Budapest. Ungarns Regierung zeigt sich zuversichtlich, daß das von ihr inszenierte Referendum gegen die Pflichtansiedlung von Flüchtlingen am 2. Oktober gültig sein wird. Denn nach ungarischem Recht wäre es nur dann gültig, wenn mindestens die Hälfte der Wahlberechtigten daran teilnehmen. Angaben der Budapester Zeitung zufolge will zwei Monate vor der Volksabstimmung eine knappe Mehrheit der Wahlberechtigten zur Wahlurne gehen. Vor einigen Wochen waren die meisten Meinungsforschungsinstitute noch skeptisch, ob die Gültigkeitsgrenze überschritten werden kann. Derzeit wollen exakt 54 Prozent abstimmen, 23 Prozent sind unschlüssig, während 19 Prozent definitiv nicht am Referendum teilnehmen wollen. Es wird erwartet, daß ein Großteil derjenigen, die abstimmen wollen, auf die Frage „Wollen Sie, daß die EU ohne Zustimmung des Parlaments die Ansiedlung von nicht-ungarischen Staatsbürgern in Ungarn vorschreibt?“ mit Nein antworten wird. (ctw)





Linksextreme attackieren Kirchen

Thessaloniki. Aus Protest gegen die Zwangsräumungen von drei besetzten Gebäuden in der nordgriechischen Stadt Thessaloniki, in denen Flüchtlinge untergebracht waren, haben linksextreme Aktivisten in der vergangenen Woche einen Gottesdienst in der Metropolis-Kirche, Sitz des Bischofs, gestürmt. Im Anschluß kritisierte die Othodoxe Kirche nicht nur die zügige Freilassung von 26 Aktivisten, darunter zahlreiche Deutsche, Österreicher und Schweizer, sondern ebenso die Syriza-Regierung. Im Gegensatz zu ihr hätten sämtliche Parteien den Vorfall aufs schärfste verurteilt. Laut Griechenland Zeitung haben in der Folgezeit Anschläge der sogenannten autonomen Szene deutlich zugenommen. So wurden zwei orthodoxe Kirchen im Zentrum Athens Opfer von Farbattacken. Auch Büros der beiden Regierungsparteien Syriza und Anel sowie die türkische Botschaft seien Ziel von Farbanschlägen gewesen. (ctw)





Chinesische Flüchtlinge bringen Prag in Not  

Prag. 60 chinesische Christen  haben in der vergangenen Woche in Tschechien einen Asylantrag gestellt. Wegen ihres Glaubens, so Radio Prag, seien sie in ihrer Heimat Repressionen ausgesetzt und suchten deshalb Schutz in Tschechien, begründeten sie ihren Antrag. Gerade für Präsident Miloš Zeman kommt die Diskussion über die 60 ungelegen, so das Blatt. Einerseits gelte vor allem er als Architekt der guten tschechisch-chinesischen Beziehungen. Andererseits mußte er sich scharfe Kritik aus Brüssel gefallen lassen wegen seiner harten Haltung in der Flüchtlingskrise. Das Innenministerium hat nun 90 Tage Zeit, die Asylanträge zu prüfen. (ctw)