© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/16 / 19. August 2016

Meldungen

Globalisierung braucht zum Schutz Grenzen

HAMBURG. Der Ökonom Henning Vöpel hält „Grenzen“ für das große Thema der nächsten Jahre. „Es läßt sich Legitimation nur für ein sinnvoll abgrenzbares Gemeinwohl denken“, schrieb der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts im Forum HWWI Standpunkt. Die Fragmentierung von Gesellschaften werde weiter zunehmen, Grenzen seien „nicht notwendigerweise Bedrohung von Offenheit, sondern dienen ihrem Schutz“, erklärte Vöpel. „Der unregulierte globale Kapitalismus hat nicht – wie es die klassische Außenhandelstheorie verspricht – zu Wohlstand allerorten geführt, denn in vielen Ländern selbst, aber vor allem auf supranationaler Ebene wurde der notwendige Ordnungsrahmen, eine funktionsfähige Global Governance nicht mitentwickelt.“ Die wechselseitige Abhängigkeit von Marktwirtschaft und Demokratie funktioniere nicht mehr: „Das Resultat ist nicht allein ein zunehmendes Mißtrauen in die Soziale Marktwirtschaft, sondern auch eine Skepsis gegenüber den Versprechungen der Globalisierung.“ Die derzeitigen Regeln und Institutionen der Globalisierung reflektierten „nicht die Interessen der Menschen und sind nicht auf den fairen Ausgleich zwischen den Ländern ausgerichtet“, argumentierte Vöpel. (fis)

 www.hwwi.org





Immer mehr deutsche Rentner arbeiten weiter

BERLIN. Jeder sechste unter 71 arbeitet noch. 2015 hatten 665.000 der vier Millionen 65- bis 70jährigen in Deutschland noch eine Arbeitsstelle – 300.000 mehr als im Jahr 2000. Damit hat sich ihr Anteil von acht auf 16,6 Prozent verdoppelt. Das ergaben Statistikanalysen der Initiative „Sieben Jahre länger“ des Versichererverbands GDV. Am höchsten ist die Beschäftigungsquote in Baden-Württemberg (19,4 Prozent), am niedrigsten in Sachsen-Anhalt (11,7 Prozent). Hessen und NRW liegen nahe am Bundesdurchschnitt. Von den 402 Landkreisen und kreisfreien Städten haben Vechta in Niedersachsen sowie Passau, Regensburg und Würzburg in Bayern Beschäftigungsquoten von über 30 Prozent. Die geringste Erwerbsbeteiligung hatte 2015 der Kreis Mansfeld-Südharz (8,3 Prozent). (fis)

 www.7jahrelaenger.de





Zahl der Woche

Auf 6,3 Milliarden Euro beliefen sich 2015 die Einnahmen der Länder aus der Erbschaft- und Schenkungsteuer. Das waren 15,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Summe der Vermögensübertragungen in Deutschland belief sich auf 102 Milliarden Euro. (Quelle: Statistisches Bundesamt)