Ganz geschlechtergerecht stellt auch die letzte Fassung der Anzugordnung der Bundeswehr fest: „Die Uniform der Bundeswehr weist Soldatinnen und Soldaten im Frieden wie im Einsatz als Angehörige der deutschen Streitkräfte aus. Sie bezieht ihre Träger und Trägerinnen sowohl in hoheitliche Rechte wie in einen besonderen völkerrechtlichen Status ein.“

Wie die Bundeswehr vergangenen Freitag in ihrem Netzportal vorstellt, scheint für die deutschen Offizieranwärterinnen Alisa Jung und Jasmin Donner etwas anderes zu gelten. Die beiden Fähnriche haben jüngst die königlich-britische Militärakademie in Sandhurst erfolgreich absolviert. Ein Video zeigt die beiden mit ihren 172 britischen Kameraden bei der Abschlußparade. Allerdings marschieren die beiden Frauen mit den typisch rudernden Armbewegungen der britischen Armee und dem Stampfschritt beim Stillgestanden nicht etwa in ihrem feldgrauen Bundeswehr-Dienstanzug, sondern in britischer Kadettenuniform. Voller Stolz und tief ins Gesicht gezogener blauer Schirmmütze zeigen sie sich nach diesem „ganz besonderen Moment in ihrem Leben“, wie die Moderatorin schwelgt. Immerhin präsentiert sich General Carsten Jacobsen, der seine Soldatinnen zu diesem Anlaß in Sandhurst besuchte, noch in der deutschen Uniform.